Manching
Im Anflug auf Manching?

Neuer Militärtransporter Airbus A400M soll angeblich bei Cassidian gewartet werden

09.07.2013 | Stand 02.12.2020, 23:55 Uhr

Manching/Berlin (DK) Wenn der neue Militärtransporter Airbus A400M erst einmal bei der deutschen Luftwaffe gelandet ist, dürfte voraussichtlich die EADS-Tochter Cassidian mit der Wartung beauftragt werden. Offiziell entschieden ist zwar noch nichts, doch die Chancen für das Werk in Manching stehen gut.

Es geht um viel Geld: Nicht nur die Beschaffung des neuen europäischen Militärtransportflugzeugs Airbus A400M soll der Tochtergesellschaft des europäischen Luft-, Raumfahrt- und Rüstungskonzerns EADS Milliarden in die Kassen spülen. Auch bei der Wartung des Riesenvogels möchte das Unternehmen noch mitverdienen. Auch wenn dazu erst einmal eine überhaupt noch nicht vorliegende Ausschreibung des Bundesverteidigungsministeriums gewonnen werden muss, hat sich EADS offenbar schon für das Cassidian-Werk in Manching als Wartungsstandort entschieden. Den Kürzeren gezogen haben bei der konzerninternen Konkurrenz dagegen die Elbe Flugzeugwerke in Dresden, will jedenfalls die „Super-Illu“ erfahren haben.

Gemach, heißt es dagegen bei der EADS-Rüstungstochter Cassidian in München, die derzeit keine offizielle Stellungnahme abgeben will. Nur so viel: „Wir stehen kurz vor einer Entscheidung“, erklärt ein Firmensprecher auf Anfrage unserer Zeitung. Denn EADS sieht sich in Fragen der A400M-Wartung keineswegs unter Zeitdruck. Nachdem sich das ganze Projekt bereits um Jahre verzögert hat und bei der Luftwaffe die erste von 40 Maschinen im November 2014 in Dienst gestellt werden soll, dürfte sich die Inspektionsfrage frühestens im Jahr 2019 stellen. Allerdings wäre dann das Werk in Manching wegen seiner „großen Erfahrung mit der Flugzeugwartung prädestiniert“, lässt der Cassidian-Sprecher durchblicken.

Der Ingolstädter Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl (CSU), Mitglied des Verteidigungsausschusses, sieht zwar auch „gute Chancen“ für das Cassidian-Werk in Manching, den Wartungsauftrag für den Militärtransporter zu bekommen. Doch warnt er gleichzeitig vor verfrühter Freude: „So lange es keine Ausschreibung gibt, kann die interne Entscheidung auch wieder gekippt werden.“ Derzeit werde im Verteidigungsministerium „intensiv am Design der Ausschreibung gearbeitet“, mit einer Auftragsvergabe könne dann – nach einem vom Ministerium explizit geforderten Wettbewerbsverfahren – frühestens 2015 gerechnet werden. Immerhin binde sich der Bund mit dem Auftrag „für Jahre, wenn nicht Jahrzehnte“, betont Brandl.