Ingolstadt (DK) Die Übernahme der früheren Petroplus-Raffinerie in Ingolstadt durch die Gunvor-Gruppe ist perfekt. Der Betrieb erhält wieder Rohöl zur Weiterverarbeitung und wird seit Ende vergangener Woche langsam hochgefahren. Bereits Anfang September soll die Anlage voll produzieren. Die ersten Kunden werden aber jetzt schon beliefert.
Erleichterung bei den rund 400 Beschäftigten der ehemaligen deutschen Petroplus-Gesellschaften: Der zwischen Insolvenzverwalter Michael Jaffé und der zypriotischen Gunvor-Gruppe im Mai geschlossene Kaufvertrag über die Anfang des Jahres in die Pleite geratene Raffinerie und die Marketingfirmen ist vollzogen. Wie die Beteiligten gestern in Ingolstadt und Genf mitteilten, ist die Übernahme der Vermögensgegenstände am vergangenen Freitag erfolgt.
Der Verarbeitungsbetrieb wird künftig als Gunvor Raffinerie Ingolstadt GmbH geführt, die zugehörige Marketinggesellschaft als Gunvor Deutschland GmbH. „Die mehr als 400 Beschäftigten wurden übernommen“, teilten die neuen Eigentümer weiter mit. Gunvor, nach eigenen Angaben einer der weltweit größten unabhängigen Rohstoffhändler, versprach gleichzeitig Investitionen in den Verarbeitungsbetrieb, um unter anderem die Wettbewerbsfähigkeit langfristig weiterzuentwickeln.
Seitdem sich Gunvor auch mit der Transalpinen Ölleitung (TAL) über die Belieferung mit Rohöl geeinigt hat, wird die Raffinerie wieder hochgefahren. Etwa Anfang September soll die Produktion voll laufen; die Anlage kann täglich rund 110 000 Barrel (rund 17,5 Millionen Liter) Rohöl verarbeiten. Die Belieferung der Kunden hat aber bereits begonnen – aus den im Warmhaltebetrieb seit Februar erzeugten Beständen. Auch die Fernwärmeversorgung in Ingolstadt ist damit weiterhin gesichert.
Betriebsratschef Dietmar Hengl zeigte sich erleichtert: „Die Stimmung bei den Beschäftigten ist sehr gut.“ Dass der Betrieb von Gunvor übernommen worden sei, spreche „für sich und die Qualität der Belegschaft“. Seite 2, 3 und 7
