Ingolstadt
Widuckel verlässt Audi

14.07.2010 | Stand 03.12.2020, 3:51 Uhr
Werner Widuckel −Foto: Webel

Ingolstadt (DK) Das Personalkarussell bei VW und Audi kommt nicht zur Ruhe. Nach dem Wechsel von Matthias Müller zu Porsche und dem von Josef Schelchshorn an die Spitze von Seat verlässt jetzt Werner Widuckel (Foto), seit 2005 Personalvorstand bei Audi, recht überstürzt das Unternehmen.

Über die Gründe für Widuckels Ausscheiden aus dem Amt des Personalvorstandes hört man aus Konzernkreisen widersprüchliche Aussagen. In gut unterrichteten Kreisen heißt es, Werner Widuckels überraschendem Abgang bei Audi seien massive Auseinandersetzungen mit dem VW-Personalvorstand Horst Neumann vorausgegangen. Angeblich ging es dabei um Umstrukturierungen im Personalbereich bei Audi, die mit Wolfsburg wohl nicht abgesprochen waren. Andererseits ist aus führungsnahen Kreisen zu vernehmen, Widuckel gebe sein Amt freiwillig auf, was aber wohl eher die diplomatische Umschreibung dafür sein dürfte, dass Widuckel einer möglichen finalen Konfrontation zuvor kommen wollte. Gerüchten zufolge soll er einen Lehrauftrag an der LMU in München angenommen haben. Widuckel selbst war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

Die Frage, wer seinen Posten im Vorstand von Audi ab Oktober übernimmt, könnte schon in den nächsten Tagen beantwortet werden. Dem Vernehmen nach soll es sich um einen führenden Kopf aus der Zulieferer-Industrie handeln. Dem Nachfolger dürfte dann wohl auch die Position des Vorsitzenden der Initiative Regionalmanagement zufallen, die Widuckel für Audi recht engagiert bekleidet hat.

Die automobile Laufbahn des 1958 in Salzgitter geborenen Werner Widuckel begann 1985 als Referent beim Gesamt- und Konzernbetriebsrat der Volkswagen AG. Im Dezember 2005 wurde Widuckel Mitglied des Vorstandes der Audi AG, verantwortlich für den Geschäftsbereich Personal- und Sozialwesen.