Hamburg
Lis Einstieg bei Daimler beunruhigt

04.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:44 Uhr

Hamburg (AFP) Der Einstieg des chinesischen Milliardärs Li Shufu (Foto) als Großaktionär bei Daimler sorgt hierzulande weiter für Diskussionen. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) brachte im "Spiegel" eine Verschärfung der Regeln für ausländische Beteiligungen ins Gespräch.

Das Außenwirtschaftsrecht müsse "imá †mer an neue Entwicklungen angepasst werden, sagte die Ministerin dem Magazin. Dazu gehörten "auch die Prüfschwellen". Bislang kann die Bundesregierung nur dann gegen ausländische Direktinvestitionen vorgehen, wenn der Käufer mehr als 25 Prozent an einer Firma erwirbt.

"Es ist aber Fakt, dass Iná †vestoren auch mit kleineren Beteiligungen oft erheblichen Einfluss auf die Geschäftsentwicklung ausüben können", sagte Zypries dem "Spiegel" weiter. Deshalb müsse das Thema "auch für eine neue Regierung auf der Agenda stehen.

Li, Besitzer des chinesischen Automobilproduzenten Geely, hatte Ende Februar für rund 7,2 Milliarden Euro einen Anteil von knapp 9,7 Prozent an Daimler gekauft und erklärt, er wolle den Stuttgarter Konzern auf dem Weg zu einem der weltweit führenden Anbieter von Elektromobilität begleiten. Den Anteil zu erhöhen, sei nicht geplant, auch einen Sitz im Aufsichtsrat forderte er vorerst nicht. Li betonte am Wochenende außerdem, bei seinem Einstieg keine staatlichen Hilfen bekommen zu haben.

Laut der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" sträubt sich Daimler, mit seinem neuen Großaktionär Techá †nologie und Wissen zu teilen. Man habe keinerlei Bedarf für neue Partnerschaften in China, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Konzernkreise. Ein Kauf von Aktien schließe nicht das Recht auf gemeinsame Projekte ein, zitierte die "FAS" Manager aus dem Unternehmensumfeld. Vor allem wolle Daimler nicht die bisherigen Partner in China verärgern, wo der Konzern schon Joint Ventures mit BAIC und BYD unterhält. ‹ŒFoto: Larsson Rosvall/dpa