Düsseldorf (DK
Umbruch bei Metro

Jürgen Steinemann neuer Aufsichtsratschef

19.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:11 Uhr

Düsseldorf (DK) Vier Jahre nach seinem Amtsantritt sieht Metro-Chef Olaf Koch die Konsolidierung des Handelskonzerns als "weitgehend abgeschlossen" an.

Der Manager sagte am Freitag auf der Hauptversammlung des Unternehmens in Düsseldorf, nach dem Verkauf der Warenhauskette Kaufhof und des Großhandelsgeschäfts in Vietnam sei der Konzern "sowohl bilanziell als auch finanziell bestens für eine neue Phase des Wachstums aufgestellt".

Der Konzern, zu dem auch die Ingolstädter Elektromarktgruppe Media-Saturn gehört, werde verstärkt in die Weiterentwicklung seiner Standorte, aussichtsreiche Akquisitionen und neue Ideen investieren. Die Unternehmensverkäufe hatten Milliarden in die Kassen des Konzerns gespült.

Auch die Aktionärsvertreterin Jella Benner-Heinacher von der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz (DSW) lobte die Erfolge beim Umbau des Konzerns. "Wir haben wieder Luft zum Atmen", sagte sie. Nach vier Jahren Transformation sei die Metro kein Sanierungsfall mehr. Sorgenkind bleibe aber die SB-Warenhauskette Real. Bei der Sanierung der Kette müsse endlich ein Durchbruch gelingen, sonst müsse sich der Konzern Alternativen überlegen, sagte sie.

Die Hauptversammlung stellt gleichzeitig eine Zäsur bei der Besetzung des Aufsichtsrats des Handelsriesen dar. Aufsichtsratschef Franz Markus Haniel räumt den Posten des Chefkontrolleurs, nachdem die Unternehmerdynastie ihre Beteiligung am Handelsriesen deutlich reduziert hat. Nachfolger ist Jürgen Steinemann. Der 57-Jährige leitete bis September 2015 den weltgrößten Hersteller von Schokolade und Kakaoprodukten, Barry Callebaut, in Zürich. Nach seiner Wahl in den Aufsichtsrat auf der Hauptversammlung wählte das Gremium Steinemann am Abend zum Vorsitzenden.