Berlin
Deutsche horten Handys

Rund 124 Millionen alte Mobiltelefone liegen ungenutzt in Schubladen und Kartons herum

12.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:42 Uhr

Berlin (AFP) Rund 124 Millionen alte Handys und Smartphones liegen in Schubladen, Schränken oder Kartons in ganz Deutschland herum.

Das errechnete der Digitalverband Bitkom auf Basis einer Umfrage. 80 Prozent der Bundesbürger ab 14 Jahren haben mindestens ein unbenutztes Handy oder Smartphone zu Hause, das sind 56 Millionen Menschen, wie sich aus den gestern veröffentlichten Ergebnissen der Befragung ergibt. 59 Prozent der Befragten horten sogar zwei oder mehr ungenutzte Mobiltelefone.

Sechs von zehn Smartphonenutzern kauften ihr Gerät erst im vergangenen Jahr. Das zeigt, dass viele Verbraucher stets das aktuellste Smartphone besitzen wollen - sei es wegen einer längeren Akkulaufzeit, mehr Speicherkapazität, einer besseren Kamera oder schnelleren Ladens, wie Bitkom-Umweltexperte Kai Kallweit erklärte. Alte Geräte werden deshalb relativ häufig gegen neue ausgetauscht. Nur 17 Prozent der Bundesbürger haben kein Althandy zu Hause oder gar noch nie ein Handy besessen.

Laut Umfrage trennte sich rund die Hälfte der Befragten schon einmal von einem Mobiltelefon. Davon verkauften 58 Prozent ein Gerät weiter, 26 Prozent brachten es zu einer Sammelstelle für Elektronikmüll und 25 Prozent verschenkten es. 13 Prozent spendeten das Gerät, elf Prozent brachten es zu einem Händler.

Bitkom-Experte Kallweit rief dazu auf, funktionstüchtige Handys und Smartphones weiterzugeben. Defekte Geräte sollten recycelt werden, sie gehörten keinesfalls in den Hausmüll. "Die Geräte enthalten zahlreiche wertvolle Rohstoffe wie Gold, Silber, Palladium und Kobalt, die beim Recycling wiedergewonnen werden können", erklärte Kallweit.