Ingolstadt
Airbus-Betriebsrat wirbt für Eurofighter

IG Metall warnt in Debatte um Tornado-Nachfolge: "Arbeitsplätze nicht leichtfertig aufs Spiel setzen"

26.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:31 Uhr

Ingolstadt (DK) Der Betriebsrat der Airbus-Militärsparte Defence and Space und die IG Metall werben für das europäische Kampfflugzeug Eurofighter als Nachfolger der betagten Tornado-Jets der Bundeswehr.

"Die europäische Verteidigungsindustrie und die damit verbundenen Arbeitsplätze dürfen nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden", warnte gestern Thomas Pretzl, der Gesamtbetriebsratsvorsitzende von Airbus Defence and Space. Der Eurofighter wird unter anderem im Airbus-Werk in Manching bei Ingolstadt gebaut.

Die Bundeswehr braucht dringend Ersatz für ihre knapp 90 Tornado-Kampfflugzeuge. Im Rennen um den Milliardenauftrag ist neben Airbus noch der US-Konzern Boeing mit dem Jet F/A-18 Hornet. Anfang des nächsten Jahres will das Verteidigungsministerium entscheiden. Eine Rolle spielt dabei auch die Frage, ob der Tornado-Nachfolger im Ernstfall Atombomben transportieren kann.

Die Bundesregierung will diese sogenannte nukleare Teilhabe unbedingt erhalten, um weiter bei der Nato-Atomplanung mitreden zu können. Allerdings müssen die USA die Flugzeuge für diese Aufgabe zertifizieren. Und die US-Regierung hat schon mitgeteilt, dass das beim Eurofighter um drei bis fünf Jahre länger dauern könnte als bei der Hornet. "Wir dürfen uns nicht von den Vereinigten Staaten unter Druck setzen lassen", sagte Bernhard Stiedl, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Geschäftsstelle Ingolstadt, dazu. "Durch den Kauf der F-18 würde man nicht nur deutsches Steuergeld in Milliardenhöhe in die amerikanische Wirtschaft stecken, sondern auch die Zukunft der Belegschaft von Airbus gefährden. "