An der Säbener Straße
Mit Audi unter Strom: So lief die Dienstauto-Übergabe beim FC Bayern

10.11.2022 | Stand 22.09.2023, 3:31 Uhr

Tausche Trikot gegen Auto: Leon Goretzka (r.) und Co. begrüßten am Mittwoch ihre neuen fahrbaren Kollegen von Audi . Foto: Audi

Am Mittwoch war es endlich soweit: Die Spieler des FC Bayern haben ihre neuen Dienstwagen von Audi bekommen. Lesen Sie hier, wie die Übergabe abgelaufen ist.



Mittwochmittag, kurz nach 13 Uhr, auf dem Vereinsgelände des FC Bayern. Ein Fenster geht auf. „Hey Serge, einmal drei Tore geschossen und schon kommt ein neues Auto und du gibst Interviews, oder was? Einmal die Leistung bestätigen, bitte“, ruft ein bestens gelaunter Sportvorstand Hasan Salihamidzic aus dem Bürogebäude in Richtung seines Schützlings Gnabry.

Der Flügelstürmer wurde am Tag nach seinem Dreierpack gegen Werder Bremen auch von seinen Kollegen gefrotzelt. Von Verteidiger Dayot Upamecano gab es ein liebgemeintes „Quel idiot“ (französisch für ‚Was für ein Idiot‘). Zum Hintergrund: Bei der Dienstauto-Übergabe 2021 in Neuburg hatte Gnabry noch ein „Welcher Idiot hat sich ein weißes Auto bestellt?“ in die Runde gerufen.
Jetzt hat sich der 27-Jährige selbst für einen weißen Renner entschieden, einen Audi RS e-tron GT. Gnabrys neuer Dienstwagen stand in der Aufstellung der Ingolstädter Autoflotte, die am Mittwoch an der Säbener Straße in München vorfuhr. Die Spieler des FC Bayern sind auch in der Saison 2022/23 elektrisch unterwegs. „Sieht sehr gut aus, schön schwarz und hoffentlich schnell“, sagte Kingsley Coman beim Blick auf seinen neuen fahrbaren Kollegen mit den vier Ringen. Besonders die Franzosen war gut aufgelegt – auch Benjamin Pavard, obwohl der Verteidiger wegen seiner Alkoholfahrt samt Führerscheinentzug noch ein wenig auf den Spaß am Steuer verzichten muss.

Enge Zusammenarbeit bereits seit 2002

Seit 2002 arbeiten Audi und der FC Bayern zusammen (aktueller Vertrag bis 2029), seit 2011 ist der Ingolstädter Autobauer Anteilseigner an der FC Bayern München AG. „Der Weg in eine möglichst nachhaltige Mobilität“ steht seit September 2020 auf der gemeinsamen Taktiktafel. Bedeutet konkret: Die Dienstautos der Münchner wurden seither elektrifiziert, Ladepunkte gibt es an der Säbener Straße und in der Allianz-Arena inzwischen reichlich.

So sehr zur Dienstwagen-Übergabe wie die Autos selbst gehörten jahrelang ein großer Fanandrang und die Audi-Piazza in Ingolstadt als Veranstaltungsort. 2020 wurde im ersten Corona-Herbst der Flughafen München auserkoren, 2021 das Audi driving experience center in Neuburg. Eine hauseigene Rennstrecke gab es am Vereinsgelände des Rekordmeisters nicht, dafür konnte die Übergabe wieder vor beziehungsweise mit etwas Publikum stattfinden. 30 Audi-Mitarbeiter qualifizierten sich über eine interne Verlosung für die Übergabe der Autos, die sie zuerst nach München fahren und dann an die Spieler überreichen durften.

Selfies und Autogramme im Anschluss

In der Nachspielzeit: Selfies, Autogramme und etwas zu lachen. FCB-Markenbotschafter Giovane Elber führte den Ingolstädter Tross über das Vereinsgelände und erinnerte sich auf gewohnt charmante Art, wie es an der Säbener Straße früher zuging. „Da oben war das Büro von Uli Hoeneß. Wenn man da antanzen musste, wusste man: ‚Oh scheiße‘“, sagte Elber mit einem Grinsen im Gesicht. Auch Vorstandsboss Oliver Kahn war zum Feixen aufgelegt: „Nach meiner ersten Fahrt mit einem E-Auto von Audi hätte ich fast zum Chiropraktiker gemusst. Da ist ganz schön Zug dahinter. Und ich bin ja gerne mal etwas zügiger unterwegs.“ Thomas Müller zog einen nicht ganz ernst gemeinten Vergleich zwischen Fußball und Autofahren: „Man muss in beiden Fällen genau schauen, was das Regelwerk hergibt.“

Apropos Regeln: Die Bayern-Spieler sind natürlich dazu verpflichtet, zu offiziellen Terminen in ihrem Dienstwagen zu kommen. Auch die Ordner haben einen klaren Auftrag: Nur wer im Audi an der Säbener Straße aufkreuzt, darf in die Tiefgarage einfahren. Ansonsten heißt es: Draußen parken und Strafe zahlen. Salihamidzic wird auch hier genau hinschauen. Gerade an Tagen, an denen er nicht so gut drauf ist. Immer unter Strom eben.

DK