Nicht nur Geldanleger konnten sich in den vergangenen Monaten über attraktive Zinssätze für Tages- und Festgeld freuen. Viele Genossenschaftsbanken haben ihren Mitgliedern dieses Jahr deutlich mehr Dividende ausgeschüttet als zuletzt.
• Gestiegene Durchschnittswerte: Die Genossenschaftsbanken zahlten in diesem Jahr durchschnittlich 3,72 Prozent Dividende für das zurückliegende Geschäftsjahr. Im letzten Jahr waren es 3,02 Prozent, davor nur 2,84 Prozent.
• Deutlich mehr: 5,00 statt 2,00 Prozent lautet der aktuelle Prozentsatz der Volksbank Mittleres Erzgebirge. Die Sparda-Bank Hannover schüttet aktuell 4,50 statt 2,50 Prozent aus. Bei der PSD-Bank Koblenz waren es 3,00 statt 1,25 Prozent. Und nachdem die Volksbank Rhein-Ruhr im letzten Jahr gar keine Dividende für das Geschäftsjahr 2022 ausgeschüttet hat, bekamen deren Mitglieder in diesem Frühjahr 5,00 Prozent als Belohnung für ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2023.
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• Meist regional: Wer von Dividenden einer Genossenschaftsbank profitieren will, muss meist in deren Geschäftsgebiet wohnen und zudem Kunde sein, also beispielsweise ein Gehaltskonto dort führen. Das ist bei den meisten der knapp 700 genossenschaftlichen Institute so. Man sollte also zunächst in seiner Nähe nach einer Volks- und Raiffeisenbank, einer PSD- oder einer Sparda-Bank schauen.
• Jeder willkommen: Gut 30 Banken geben an, dass bei ihnen eine Mitgliedschaft bundesweit möglich sei. Das sind vor allem die PSD- und Sparda-Banken, aber auch Spezial-Institute wie die Apobank, also die Apotheker- und Ärztebank, die Münchener Hypothekenbank oder die ökologisch orientierte GLS Bank. Auch „normale“ Volks- und Raiffeisenbanken wie die im Hochtaunus oder die Volksbank Überlingen freuen sich über jedes Mitglied.
• Satte Prozente: Einen der höchsten Sätze schüttet die am Niederrhein beheimatete Volksbank Emmerich Rees mit 14,00 Prozent aus. Die Braunschweiger Volksbank Brawo zahlt ihren Mitgliedern mit 10,00 Prozent genauso viel wie die Raiffeisenbank Elbmarsch. Dabei können die Kunden am Niederrhein und im hohen Norden nur einen Anteil von 100,00 Euro zeichnen, auf den es dann die Dividende gibt. In Braunschweig und Wolfsburg sind es 1500 Euro.
• Hohe Summen: Was nutzen zweistellige Dividenden, wenn man nur wenig investieren kann? Zumal nur ein paar Banken einen internetbasierten Antragsprozess anbieten. Beim Rest hat man viele Papier-Formulare auszufüllen und in die Post zu geben. Da lohnt sich der Aufwand bei niedrigen Anlagebeträgen einfach nicht.
• Ausnahmen: Anders ist das bei der Münchener Hypothekenbank mit ihrem bequemen Online-Prozess und einer Anlagesumme von maximal 70 000 Euro pro Person, die jeder zeichnen kann. Das gleiche gilt für die VR Bank Niederbayern-Oberpfalz, bei der man 50 000 Euro investieren könnte. Beide haben aktuell jeweils 4,00 Prozent ausgeschüttet. Das waren in diesem Jahr bis zu 2800,00 beziehungsweise 2000,00 Euro Maximalbetrag pro Person.
• Langfristiges Engagement: Der Erwerb von Genossenschaftsanteilen ist anders als ein Investment in Tagesgeld, das einem bei Bedarf am nächsten Tag wieder zur Verfügung steht. Man sollte ein solches Investment als ein langfristiges finanzielles Engagement sehen. Dies hat zwei Gründe. Zum einen muss man eine unterschiedlich lange Kündigungsfrist beachten. Die Mehrzahl der Genossenschaftsbanken begnügt sich mit einer kurzen Frist von drei Monaten. Aber es gibt andere wie die Apobank, die 24 Monate jeweils zum Jahresende in ihrer Satzung festgelegt hat. Ist das Jahr vorbei, muss man noch ein paar Monate auf sein Geld warten, bis die Gesellschafterversammlung die Dividende für das abgelaufene Geschäftsjahr beschlossen hat. Und für diese Zeit vom 1. Januar bis zur Ausschüttung gibt es keine Dividende.
• Sicherheit: Ein solches unternehmerisches Investment kann für Geldanleger als Beimischung interessant sein. Genossenschaftsanteile unterliegen zwar keiner Einlagensicherung wie Tages- oder Festgeld. Aber die Banken stützen sich im Ernstfall gegenseitig. Es hat daher noch nie eine Insolvenz einer VR-Bank gegeben.
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