Geld - Weg mit dem Sparbuch

27.01.2016 | Stand 02.12.2020, 20:16 Uhr

Deutsche Sparer mögen die Sicherheit. Das macht nichts, aber das Sparbuch ist die falsche Wahl. Mit Festgeld lässt sich deutlich mehr verdienen.

Für 60 Prozent aller Deutschen steht bei der Geldanlage das Thema Sicherheit ganz klar im Vordergrund. Eine attraktive Verzinsung ist lediglich für elf Prozent das Hauptargument. Das sind die Ergebnisse einer Befragung der Nürnberger Marktforschung GfK im Auftrag der Gothaer Versicherung durchgeführt wurde. Die Befragung zeigt aber auch, dass viele Anleger nicht optimal sparen, weil sie Anlageformen mit Magerrenditen wählen. ?42,4 Prozent der Befragten legen ihr Geld aufs Sparbuch?, sagt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management AG. ?Nur 8,8 Prozent kaufen Investmentfonds, weniger als fünf Prozent investieren in Aktien.? Angesichts der weit verbreiteten Furcht vor Inflation und Geldentwertung sei dieses Verhalten erstaunlich, erklärt Kessler. In der Vergangenheit habe sich schon öfter gezeigt, dass Aktien als Sachwert ein guter Schutz vor Inflation sind, wohingegen Sparbücher häufig an Wert einbüßen.

Mickrige Zinsen bei den meisten Sparbüchern
Die vorsichtige Grundhaltung vieler Sparer ist nachvollziehbar. Gerade in den vergangenen Jahren sorgten etliche Krisen immer wieder für herbe Kursverluste bei Aktien und Fonds. Mit verzinsten Bankprodukten spart es sich entspannter. Erstens ist die Rendite von Sparbüchern sicher, die von Festgeld sogar hundertprozentig kalkulierbar, und zweitens sichert die gesetzliche Einlagengarantie Kapitalbeträge bis 100.000 Euro vollständig ab. Ein Manko des Sparbuchs sind die meist niedrigen Zinssätze. Nur vereinzelt finden sich Angebote oberhalb der Inflationsrate, etwa das der ABC Bank mit 1,0 Prozent Zinsen. Die Regel sind Magerrenditen zwischen 0,10 und 0,05 Prozent.

Festgeld bringt mehr
So sicher wie ein Sparbuch, aber deutlich höhere Zinsen? Dann hilft nur ein Festgeld-Konto. Wenn Sie sich beispielsweise für eine sechsmonatige Laufzeit entscheiden, erzielen Sie bei der niederländischen Lease Plan Bank eine soliden Zins. Sie können zusätzlich ein Tagesgeldkonto eröffnen, das sich aktuell mit attraktiven 1,05 Prozent verzinst. Andere gute Offerten für sechsmonatiges Festgeld kommen von der österreichischen Austrian Anadi Bank mit 1,11 Prozent und von Moneyou mit 1,05 Prozent. Entscheidet man sich für eine längere Laufzeit, wächst auch die Rendite. Für einjähriges Festgeld zahlt zum Beispiel die tschechische J&T Bank aktuell 1,60 Prozent Zinsen. Sparer müssen hier allerdings mindestens 10.000 Euro anlegen. Mit halb so viel, nämlich 5.000 Euro, kommt man bei der First Save Euro Bank zum Zug. Das britische Bankhaus zahlt für einjähriges Festgeld 1,25 Prozent Zinsen.

Positiv:
Festgeld ist genau wie die Geldanlage auf dem Sparbuch kostenfrei. Die Eröffnung eines Festgeldkontos kann online, telefonisch oder bei Filialbanken am Bankschalter geschehen.

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