Holzkirchen/Augsburg
Bayerische Regiobahn zieht gemischte Bilanz

Fahrgastzahlen wieder auf Vor-Corona-Niveau – Sanierungsstaus und Fachkräftemangel

26.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:39 Uhr

Die BRB fährt unter anderem im Streckennetz Ammersee-Altmühltal. Foto: Uwe Miethe, BRB-Archiv

Holzkirchen/Augsburg – Das vergangenen Jahre ist für die Bayerische Regiobahn (BRB) nicht immer leicht gewesen. Corona, das 9-Euro-Ticket sowie massive, sehr kurzfristigen Infrastruktureinschränkungen haben laut BRB-Geschäftsführer Arnulf Schuchmann dem Unternehmen und den Mitarbeitern viel abverlangt.

Dennoch: Bei der Anzahl der Fahrgästen ist die BRB fast wieder auf dem Vor-Corona-Niveau angekommen. Wie das Unternehmen in einer Pressemitteilung veröffentlicht hat, konnte man 2022 über 30 Millionen Fahrgäste begrüßen und 13 Millionen Zugkilometer zurücklegen. Vor Corona lag, so eine Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung, die Zahl der Fahrgäste auf dem gleichen Niveau. Während der Pandemie sah dies jedoch anders aus: „Ganz grob kann man sagen, dass wir gemittelt bei minus 50 Prozent bei den Fahrgästen lagen – das aber nicht konstant, da es Zeiten mit Lockdown gab, zu denen auch mal nur zehn Prozent von den üblichen Fahrgästen unterwegs waren.“

Im Jahr 2022 war die BRB in fünf Netzen unterwegs und betrieb 142 Fahrzeuge. Die Mitarbeiterzahl liegt laut Mitteilung bei 850. „Wir sind im südbayerischen Raum aus der ÖPNV-Landschaft nicht mehr wegzudenken“, sagte Schuchmann. Sehr zufrieden ist er zudem mit der Pünktlichkeitsquote. Nach einer offiziellen Statistik der Deutschen Bahn liegt die BRB mit einem Pünktlichkeitswert von durchschnittlich 90,7 Prozent auf Platz zwei in Bayern. „Mit diesem Wert bin ich äußerst zufrieden, ein höherer Wert ist aufgrund des derzeitigen Infrastrukturzustandes kaum möglich“, sagte Schuchmann.

Problematisch werden in den nächsten Jahren die Sanierungsstaus. Für heuer sind wieder einige größere Baustellen auf den Strecken der BRB angekündigt. Zum Beispiel Anfang Juni zwischen Miesbach und Bayrischzell, im Juli zwischen Tegernsee und Gmund sowie bereits im April und Mai zwischen Rosenheim und Übersee.

Allgemein betrachtet schaut der Geschäftsführer mit gemischten Gefühlen in die Zukunft. „Wir wollen den Betrieb stabilisieren, und das wird schwer genug bei dem derzeitigen Arbeitskräftemangel“, macht er eine der größten Herausforderungen deutlich. Es könne nicht alles gefahren werden was wünschenswert ist, sondern es kann nur gefahren werden, was mit dem vorhandenen Personal zuverlässig möglich ist. Dennoch: „Wir sind trotz aller Widrigkeiten auf einem guten Weg.“

DK