Auf neuen Wegen
Ingolstädter Audi Events und Services GmbH stellt sich breiter auf

Digitale Veranstaltungen gefragter

05.06.2022 | Stand 22.09.2023, 22:35 Uhr

Die Halle B in Ingolstadt während einer Veranstaltung vor der Pandemie – nun ist die Nachfrage nach Räumen wieder hoch. Foto: privat

Von Sandra Mönius

Sie plant Veranstaltungen und verwaltet Immobilien: Seit dem Jahr 2008 ist die Audi Events und Services GmbH in Ingolstadt aktiv.

Seinen Ursprung hat das Unternehmen im Fußball: Es wurde zunächst als FC Ingolstadt 04 Stadionbetreiber GmbH gegründet – um den Audi Sportpark sowie die Trainingsplätze zu errichten, betreiben und vermarkten.




Das Stadion wurde im Jahr 2010 fertig und schnell war klar, dass der reine Fußballbetrieb zu wenig für das große Projekt ist. Es gab viel Platz und viel Leerlauf, schließlich spielte der damalige Zweitligist FC Ingolstadt nur an 17 Tagen in der Saison im Stadion – plus vielleicht im Pokal.

Also wurde geöffnet, und an den freien Tagen wurden Schulungen, Feste oder Konferenzen im Audi Sportpark abgehalten. Nach und nach wuchs das Angebot – um Dienstleistungen, aber auch um Gebäude. So kamen zum Beispiel die Halle B im GVZ Ingolstadt oder das Audi Training Center am Flughafen München als Veranstaltungsorte dazu. Zum 1. Januar 2019 schließlich wurde das Unternehmen in Audi Events und Services GmbH (AES) umbenannt.

Gestartet ist das Tochterunternehmen der Audi AG mit sieben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, inzwischen sind es knapp 140, erzählt der kaufmännische Leiter Daniel Stampfl im Gespräch mit unserer Zeitung. Einfach waren die vergangenen Jahre dabei nicht – vor allem wegen der Corona-Pandemie, die die Veranstaltungsbranche schwer getroffen hat. „Die ersten Monate waren schwer, es gab natürlich viele Absagen von bereits gebuchten Veranstaltungen. Wir mussten Raumkonzepte ändern, und manche Veranstaltungen waren einfach nicht mehr möglich“, sagt Stampfl. Andererseits gab die Pandemie den Startschuss umzudenken und nach neuen Wegen zu suchen. „So begann etwa die parallele Ausarbeitung eines digitalen Studio-Konzepts in der Halle B – und das wurde zahlreich angenommen“, erzählt Stampfl. „Wir hatten trotz Corona digitale Erfolgsjahre.“ Und einiges aus dieser Zeit wird nach seiner Einschätzung erhalten bleiben: „Manche Veranstaltungsformate in Präsenz gibt es jetzt einfach nicht mehr, weil vieles digital bleiben wird.“

Und während zu Beginn zunächst weitgehend Stillstand herrschte, kamen nach und nach Kunden, die Platz für Tagungen und Seminare suchten. Häufig waren es kleinere Räume für eine Handvoll Menschen, berichtet Johanna Kein. Sie ist zuständig für Veranstaltungen im Projekthaus am IN-Campus, einem weiteren Veranstaltungsort der AES, der vor allem kleine Themen-Räume und flexibles Mobiliar im Angebot hat. „Wir werden zum Beispiel von Firmen angefragt, die mal für einen halben oder ganzen Tag ein Besprechungszimmer suchen – Verpflegung inklusive.“ Überhaupt läuft es seit einigen Wochen wieder deutlich besser. „Wenn Corona es zulässt, werden wir in diesem Jahr rund 300 Veranstaltungen haben“, so Stampfl. „Wir haben das Gefühl, die Unternehmen wollen jetzt alles nachholen, was in den zwei Jahren verpasst wurde.“

Und auch die weiteren Ziele der AES sind klar: „Wir wollen wachsen und haben hierzu einige neue spannende Projekte in Arbeit. Leider sind diese noch nicht so konkret, dass man schon darüber sprechen könnte“, erzählt Franz Spitzauer, der seit dem Jahr 2009 Geschäftsführer ist. Das geplante Wachstum hat allerdings einen Haken: „Die größte Schwierigkeit ist, das nötige Fachpersonal zu bekommen.“

Ihm ist wichtig, die Bereiche neben dem Eventmanagement zu stärken – nämlich Mietmanagement, Beratungsleistungen sowie kaufmännisches, technisches und infrastrukturelles Gebäudemanagement. „Mittelfristig sollte die Audi Events und Services eine Unternehmensstruktur aufzeigen, die die jeweiligen Hauptgeschäftsfelder besser wiedergibt und dadurch für weitere zusätzliche Aufgaben steuerbarer wird. Hierfür ist ein erfolgreicher schneller Transformationsprozess notwendig“, sagt Spitzauer.

DK