Stuttgart
Reiselust der Deutschen ist ungebrochen

11.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:52 Uhr
Blick auf das Riesenrad London Eye in London. Urlaub in Großbritannien ist preiswerter geworden, aber London bleibt ein teueres Pflaster. −Foto: Monika Skolimowska

Die gute Konjunktur und politische Entwicklungen befeuern die Urlaubslust der Deutschen. Denn sie haben nicht nur mehr Geld in der Tasche. In einigen Ländern wird das Reisen für sie auch günstiger.

Dank der niedrigen Arbeitslosigkeit und der guten Konjunktur ist die Reiselust der Deutschen ungebrochen.

„Auch in diesem Jahr sind mehr Reisen und höhere Ausgaben geplant“, sagte Tourismusexperte Martin Lohmann zum Auftakt der Stuttgarter Reisemesse für „Caravaning Motor Touristik“ (CMT). Im vergangenen Jahr hatten die Deutschen vorläufigen Schätzungen zufolge rund 75 Milliarden Euro für 71 Millionen Reisen ausgegeben. Beide Werte bedeuten ein leichtes Plus im Vergleich zum Vorjahr.

2019 dürfte es ähnlich aussehen. Gut 42 Prozent der Befragten einer Studie der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen haben sowohl Lust als auch das notwendige Geld, um in Urlaub zu fahren. „Dieser Wert ist nach wie vor sehr hoch“, sagte Lohmann. Deutschland bleibt seiner Prognose nach das liebste Reiseziel der Deutschen, gefolgt vom Mittelmeer und den Alpenländern.

Dabei hilft es, dass einige Länder für die Deutschen günstiger werden. In Süd- und Osteuropa bekommen Touristen aus Deutschland am meisten für ihr Geld. So ist das Preisniveau für Hotels und Gaststätten in Bulgarien weniger als halb so hoch wie hierzulande (minus 57,6 Prozent), wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Auch in Kroatien und Spanien sind Hotels und Gaststätten aus Sicht deutscher Urlauber deutlich günstiger.

Großbritannien ist wegen des schwächelnden Pfunds ebenfalls preiswerter. Gaststätten- und Hoteldienstleistungen kosten hier aktuell 2,9 Prozent weniger als in Deutschland. Die britische Währung hat wegen des bevorstehenden Brexits zum Euro an Wert verloren.

Besonders teuer sind nach wie vor die skandinavischen Länder. In Norwegen müssen die Deutschen fast um die Hälfte mehr ausgeben (plus 45,9 Prozent), in Dänemark sind es 33,4 Prozent mehr. Die Statistiker werteten die Preisindizes für Gaststätten- und Hoteldienstleistungen in der Europäischen Union (EU) und weiteren europäischen Staaten aus.

Dabei hat der warme Sommer laut Lohmann im vergangenen Jahr dafür gesorgt, dass kurzfristige Buchungen, um dem schlechten Wetter zu entfliehen, ausblieben. Im Trend sind nach wie vor Strand- und Badeurlaub sowie Ferien in der Natur und mit der Familie. Leichte Rückgänge sieht die Studie bei Städtereisen und Wellnessurlaub. Auch das Interesse an Camping-Urlaub ist Lohmann zufolge gestiegen. Die Caravan-Branche rechnet für das Jahr 2018 mit einem Rekord bei den Neuzulassungen von Wohnwagen und Reisemobilen.

Nach dem Pressetag am Freitag öffnet die CMT an diesem Samstag (12. Januar bis 20. Januar) ihre Pforten für das breite Publikum, im vergangenen Jahr besuchten mehr als 260 000 Menschen das Stuttgarter Messegelände.

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Webseite CMT

Mitteilung Bundesamt

dpa