Innovationspreis für CM Fluids

Rohrbacher Start-up überzeugt Jury mit neuem Antrieb für Nutzfahrzeuge

05.11.2020 | Stand 02.12.2020, 10:12 Uhr
Dieser Busam Münchner Flughafen wurde auf das Antriebssystem CMF drive umgerüstet und ist seit August in Betrieb. −Foto: Richter

Pfaffenhofen - Großer Erfolg für das Start-up CM Fluids: Die Firma aus Rohrbach im Kreis Pfaffenhofen, die ein neuartiges Antriebskonzept für Nutzfahrzeuge entwickelt hat, wurde mit dem Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft ausgezeichnet.

Die digitale Preisverleihung fand am Mittwoch statt.

Bereits zum 21. Mal wurde der Innovationspreis der deutschen Gaswirtschaft verliehen. In diesem Jahr waren fast 80 Projekte in fünf Kategorien eingereicht worden.  Pro Kategorie gab es jeweils drei Nominierungen. CM Fluids setzte sich laut einer Pressemitteilung der Firma vom Donnerstag in der Kategorie Mobilität und Verkehr durch - das Motto dabei lautete "Mobilität der Zukunft", wie es in der Mitteilung weiter heißt.

CM Fluids hat es sich zur Aufgabe gemacht, Nutzfahrzeuge CO2-neutral zu machen. Das patentierte Antriebskonzept namens CMF drive koppelt die Vorteile eines verbrennungsmotorischen Antriebs mit den Vorzügen eines Elektroantriebs und erzielt so große Reichweiten. Wie im August berichtet, konnte das Start-up den Flughafen München als Partner für ein Pilotprojekt gewinnen. Dort wurde ein alter Passagierbus mit CMF drive ausgerüstet. Betankt wird der Bus mit flüssigem Biomethan, das einen kleinen Gas-Motor antreibt. Die erzeugte Energie wird in einer Pufferbatterie zwischengespeichert, die die elektrische Antriebsachse mit Strom versorgt.

Gerade bei Passagierbussen mit langen Betriebszeiten oder häufigen Starts und Stopps greifen laut den Rohrbacher Entwicklern die Vorteile des CMF drive Systems besonders stark, da die Bremsenergie rückgewonnen und ebenfalls in der Pufferbatterie zwischengespeichert werden kann. Eine Tankfüllung reicht nach Firmenmitteilung dabei im Gegensatz zu herkömmlichen Elektrobussen bis zu 800 Kilometer weit. "Mit 90 Prozent weniger Feinstaub im Vergleich zu Diesel Euro VI Motoren und mehr als 60 Prozent weniger Stickoxiden sorgt das Konzept für eine deutlich verbesserte Luftqualität", heißt es aus der Rohrbacher Firma.

"Als wir erfahren haben, dass wir gewonnen haben, ist in unserem kleinen Start-up Jubel ausgebrochen", berichtet Vorstand Hans Friedmann, der die Gelegenheit nutzte, um sich bei der Jury und auch bei Partnern und Aktionären seiner Firma zu bedanken. Ausruhen mag man sich aber nicht auf dem Erfolg. Für CM Fluids stehe bereits der nächste Schritt an: "Als nächstes bauen wir einen Lkw der Entsorgungsbranche um, Busse können wir ja schon", meinte Friedmann.

DK