Ingolstadt
Audi-Absatz im September eingebrochen

Neuer WLTP-Standard drückt das Ergebnis

05.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:32 Uhr

Ingolstadt (dpa) Leere Lager sowie ein neues Prüfverfahren haben Audi einen katastrophalen Absatzmonat bereitet. Rund 139.150 Fahrzeuge verkaufte der Autohersteller im September weltweit und damit 22 Prozent weniger als im Vorjahr, wie Audi am Freitag mitteilte.

„Wir haben herausfordernde Monate erwartet und nehmen uns aktiv der Situation an“, sagt Bram Schot, kommissarischer Vorstandsvorsitzender und Vorstand für Vertrieb und Marketing bei Audi. „Woche für Woche haben wir weitere Motor-Getriebe-Varianten wieder im Angebot und die Resonanz auf unsere neuen Modelle ist sehr positiv.“

In Europa gingen die Absatzzahlen sogar um 55,5 Prozent zurück. 37.200 Einheiten kauften die Kunden auf dem Heimatkontinent. Mehr als zwei Drittel der Motorvarianten sind demnach derzeit nicht lieferbar, weil sie noch nicht nach dem neuen WLTP-Standard für die Messung des Kraftstoffverbrauchs zugelassen seien. Erst zum Jahresende dürfte das normale Auto-Angebot wieder erreicht werden.

Audi-Absatz in China und USA steigt

Einzig in China und in den USA legte Audi bei den Absatzzahlen zu - um 12,5 Prozent in Asien und um 1,2 Prozent in Nordamerika. „Trotz der erheblichen unterjährigen Schwankungen geht das Unternehmen aktuell weiterhin von Auslieferungen nahezu auf Vorjahresniveau aus“, hieß es.

Für die Beschäftigten in Ingolstadt und Neckarsulm bedeuten die Schwankungen eine paradoxe Mischung von Freischichten und Sonderschichten: Mangels Bestellungen laufen die Bänder teilweise langsamer oder werden tage- oder wochenweise gestoppt. Aber sobald wieder ein weiterer Motor durch das Kraftfahrtbundesamt zugelassen wird, gibt es Zusatzschichten, wie ein Unternehmenssprecher sagte.