Ingolstadt
Audi soll Fahrgestellnummern gefälscht haben

Manipulation bei Zulassung von Autos in Südkorea

08.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:31 Uhr
Hinter den Kulissen herrscht große Unruhe bei Audi: Nach der Verhaftung von Vorstandschef Rupert Stadler fragen sich die Mitarbeiter, wie es bei dem Autohersteller nun weitergeht. −Foto: Johannes Hauser

Ingolstadt (DK) Neue Negativschlagzeilen bei Audi. Die VW-Tochter soll nicht nur beim Abgas, sondern auch bei der Zulassung von Autos in Südkorea manipuliert haben.

Laut einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hat Audi für die Zulassung von Autos in Südkorea jahrelang Fahrgestellnummern und Testprotokolle gefälscht. Man habe spezielle Vorschriften nicht abdecken, sprich nicht einhalten können, zitiert die Zeitung aus einem Prüfbericht der Revisionsabteilung bei Audi. Der Bericht trage das Datum 14. Juli 2016. 

Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft München II auch in diesem Fall. Audi hatte bereits interne Ermittlungen laufen, diese jedoch nach Aufkommen des Abgasskandals nicht an die Staatsanwaltschaft weitergegeben, heißt es weiter in dem Artikel. Erst bei einer Razzia bei Audi im März 2017 seien die Unterlagen entdeckt worden. Jetzt ermittelt die Staatsanwaltschaft in diesem Fall auch wegen Betrugsverdachts. Das richte sich gegen drei Audi-Beschäftigte - darunter seien keine aktuellen oder früheren Vorstandsmitglieder. 

Die Prüfergebnisse besagen, dass Mitarbeiter in den Werken Ingolstadt und Neckarsulm seit 2013 Testprotokolle für die Zulassung von Fahrzeugen in Südkorea gezielt manipuliert hatten, heißt es weiter in dem Artikel - unter anderem Ergebnisse des Schafstoffausstoßes und des Kraftstoffverbrauchs. Es seien Kilometerzahlen und Testdaten manipuliert worden. Somit konnte vorgetäuscht werden, dass die Vorgaben eingehalten würden.
 
Konkret seien es 18 Fälle, in denen die Manipulation stattfand. Diese Unterlagen seien an den Verkauf in Südkorea geschickt worden, zur Vorlage bei den Behörden.