Corona
Fake News per Sprachnachricht: Stimmt VW Total-Lockdown zu?

Unbekannter behauptet, Wirtschaft würde heruntergefahren

18.01.2021 | Stand 23.09.2023, 16:29 Uhr
Der VW-Konzern sieht sich mit sogenannten Fake News konfrontiert. −Foto: picture alliance/dpa | Julian Stratenschulte

Aktuell kursiert eine mysteriöse Sprachnachricht in sozialen Medien, die dem DONAUKURIER vorliegt. Darin behauptet ein männlicher Unbekannter, der VW-Betriebsrat wisse von einem geplanten Total-Lockdown in Deutschland und stimme diesem zu.

Der Unbekannte gibt an, er habe mit dem VW-Betriebsrat telefoniert. Er selbst arbeite in der Autoindustrie und sei daher entsprechend vernetzt. Bei seinem Gespräch habe er erfahren, dass VW mit einem harten Lockdown einverstanden sei.

Angeblicher harter Lockdown für Berufs- und Privatleben

Wie genau dieser aussehe, beschreibt der Unbekannte in seiner Sprachaufnahme. Etwa ab 1. Februar werde seinen Quellen zufolge die Wirtschaft vollständig heruntergefahren. Diese Maßnahme würde zwei bis vier Wochen andauern. Lediglich systemrelevante Berufsgruppen dürften weiterarbeiten. Ansonsten würden private Kontakte komplett eingeschränkt, nur ein Angehöriger jedes Haushalts dürfe einkaufen. "Das pfeifen die Spatzen von den Dächern", sagt der Unbekannte.

VW-Betriebsrat spricht von sogenannten Fake News

Ein Sprecher des Volkswagen-Konzernbetriebsrats dementiert gegenüber unserer Zeitung die Aussagen in dieser Audio-Datei: "Das sind Fake News. Nichts davon ist wahr. Wir weisen den Mist aus dieser Sprachnachricht entschieden zurück. Es handelt sich um ein völlig frei erfundenes Gerücht, oder um es noch klarer zu sagen: um eine zwei Minuten lange Scheißhausparole." Auch Peter Mosch, Gesamtbetriebsratsvorsitzender und stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats der Audi AG, entkräftet die Darstellung des unbekannten Mannes auf DONAUKURIER-Anfrage. Dabei handle es sich lediglich um ein Gerücht.

Problem mit Falschnachrichten

Seit dem Ausbruch des Corona-Virus muss sich der VW-Betriebsrat laut einem Pressesprecher des Konzernbetriebsrats öfter mit Falschnachrichten auseinandersetzen: "Seit dem Beginn der Pandemie sieht sich auch der Betriebsrat immer mal wieder mit Fake News konfrontiert." Aus diesem Grund veröffentlichte der Betriebsrat im Internet Tipps, anhand derer die Mitarbeiter sogenannte Fake News entlarven können. Unter anderem ist empfohlen, die Quelle der jeweiligen Nachricht zu überprüfen und zu recherchieren, ob auch seriöse Quellen ähnliche Botschaften veröffentlichen.

DK

Laura Schabenberger