Ingolstadt
Die nächste offene Stelle

Mit der Beförderung von Bram Schot zum Audi-Chef wäre Posten des Vertriebsvorstands vakant

28.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:14 Uhr
Auch sie ist im Gespräch für einen Vorstandsposten: Hildegard Wortmann. −Foto: BMW

Ingolstadt (DK) Es bleibt spannend bei Audi: Heute tagt der Aufsichtsrat des Ingolstädter Autobauers, und es ist davon auszugehen, dass dabei Interims-Chef Bram Schot zum dauerhaften Vorstandsvorsitzenden bestellt wird.

Seit einem knappen halben Jahr steht der 57-jährige Niederländer an der Spitze des Konzerns, er übernahm Mitte Juni - nach der Verhaftung des bisherigen Audi-Chefs Rupert Stadler im Zuge des Abgas-Skandals - die Verantwortung.

Und obwohl anfangs tatsächlich wohl nur eine Berufung auf Zeit angedacht war, konnte Bram Schot in den zurückliegenden Monaten überzeugen. "Ich stünde langfristig als Audi-Chef bereit und hätte darauf auch große Lust", sagte er dann auch vor einiger Zeit in einem Interview. Jetzt ist es wohl soweit: "Er wird wahrscheinlich einen Dreijahresvertrag erhalten", hieß es aus Konzernkreisen. Mit der Berufung von Schot, der bei vielen Beschäftigten großes Vertrauen genießt, würde die dringend benötigte Ruhe und Planungssicherheit zurückkehren.

Eine neue Baustelle allerdings entstünde dennoch - schließlich ist der Interimschef zugleich Vorstand für Vertrieb und Marketing des Ingolstädter Autobauers. Den Posten übernahm Schot im September 2017 von Dietmar Voggenreiter, der wegen des Diesel-Skandals gehen musste.

Wer folgt auf ihn? Bei Audi selbst glaubt man, dass die Entscheidung über diese Personalie noch nicht heute fallen wird. Allerdings kursieren in Konzernkreisen derzeit drei Namen möglicher Nachfolger. Da ist zum einen der ehemalige BMW-Marketingleiter Sven Schuwirth, der beim Münchner Autobauer aber bereits nach nur fünf Monaten wieder gekündigt hatte. Ihm werden eher geringe Chancen eingeräumt.

Ebenso im Gespräch ist Wayne Griffiths, der bereits einige Jahre in verschiedenen führenden Positionen bei Audi beschäftigt war. Griffiths liefert als Vorstand Vertrieb und Marketing bei der Volkswagen-Tochter Seat im Moment hervorragende Zahlen und wird deshalb intern hoch gehandelt. Sehr gute Karten für den Vorstandsposten hat allem Anschein nach auch Hildegard Wortmann, seit Anfang des Jahres Leiterin der Vertriebsregion Asien bei BMW. Zuvor war sie im Konzern zuständig für die Marke BMW. Sie soll auch bei einem Wechsel zum Konkurrenten nicht gesperrt sein, heißt es. Die Gerüchteküche brodelt also weiter. Und bis Audi dann tatsächlich in ruhigeres Fahrwasser gelangt, könnte es noch etwas dauern.

Sandra Mönius