Ingolstadt
Stadler vor endgültigem Aus als Audi-Chef

Aufsichtsrat tagt am Freitag in Wolfsburg

27.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:35 Uhr
Rupert Stadler. −Foto: Armin Weigel

Ingolstadt (DK) Wenn am Freitag in Wolfsburg der Audi-Aufsichtsrat zusammenkommt, dann dreht sich alles um die Zukunft Rupert Stadlers. Seit über drei Monaten sitzt der mittlerweile beurlaubte Audi-Chef nun in der JVA-Gablingen in Untersuchungshaft, bei der Sitzung der Aufseher soll nun die endgültige Abberufung folgen.

Das bestätigten mehrere mit der Sache vertraute Personen unserer Zeitung. Ursprünglich war die Zusammenkunft bereits für vergangene Woche geplant gewesen, dem Vernehmen nach hatten die Juristen da allerdings noch keinen aus ihrer Sicht sicheren Weg für die Demission gefunden. Die Demission könnte Stadler unter Umständen nützlich sein, um schneller aus der U-Haft entlassen zu werden. Wenn er nicht mehr als Audi-Beschäftigter geführt wird, könnte unter Umständen der Vorwurf der Verdunkelungsgefahr neu bewertet werden. Stadler beteuerte immer wieder seine Unschuld. Ob der als Stadler-Nachfolger gehandelte ehemalige BMW-Vorstand Markus Duesmann indes schon bald bei den vier Ringen einsteigen wird, ist noch fraglich. Selbst wenn Duesmann seinen Vertrag mit dem Münchner Autobauer aufgelöst hat, dürfte er sich wegen einer Sperrfrist noch geraume Zeit in der Warteschleife befinden. Abgesehen davon kommt Audi-Interimschef Bram Schot bei der Belegschaft sehr gut an. „Viele wünschen sich, dass er Audi-Chef bleibt“, sagt ein Topmanager. Dem Aufsichtsrat droht die nächste schwierige Entscheidnung.