Keine Einigung
Wegen gendergerechter Sprache: VW-Mitarbeiter und Audi treffen sich vor Gericht

06.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:25 Uhr
  −Foto: Sebastian Gollnow/dpa

Ingolstadt/Wolfsburg - Jetzt ist es offiziell: Im Fall eines VW-Mitarbeiters, der gegen die bei Audi eingeführte gendergerechte Sprache eine Unterlassungserklärung seitens des Ingolstädter Autobauers erwirken will, treffen sich die Parteien vor Gericht.

 

Das teilten die mit der Angelegenheit betrauten Rechtsanwälte Dirk Giesen und Burkhard Benecken unserer Zeitung am Donnerstag mit. Wir hatten wiederholt über die Streitigkeiten berichtet.

Demnach habe die Audi AG das "berechtigte Anliegen unseres Mandanten" in einem Dreizeiler "ohne weitere Begründung und ohne inhaltliche Auseinandersetzung mit den gerügten Rechtsverletzungen zurückgewiesen". Damit ist auch klar, wie es in der Causa weitergeht. Denn wie die beiden Anwälte weiter schreiben, werde nun endgültig eine Klage gegen Audi am Landgericht in Ingolstadt erhoben.

Der klagende Mitarbeiter der VW AG ist aufgrund seiner Position häufig mit Audi-Beschäftigten in Kontakt. Obwohl der Mann nicht bei den vier Ringen beschäftigt ist, soll er sich laut Anwalt Giesen an die dort seit März geltenden Bestimmungen zur gendersensiblen Sprache in der externen und internen Kommunikation halten. Ziel der kommenden Klage sei es laut den Rechtsanwälten, ein Grundsatzurteil zu erstreiten, um "diesem opportunistisch-heuchlerischem Gender-Wahn einen Riegel vorzuschieben".

Der Ingolstädter Automobilhersteller äußerte sich am Donnerstag auf Anfrage unserer Redaktion nicht zur Sache.

DK

Christian Tamm