Ingolstadt
Viel Arbeit für den Audi-Vorstand

Zukunft von Rupert Stadler auf Agenda

14.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:40 Uhr
Das Audi-Logo ist zu sehen. −Foto: Armin Weigel/Archiv

Ingolstadt (DK) Über mangelnde Arbeit dürfen sich der Audi-Vorstand und der Aufsichtsrat nicht beklagen. Nächste Woche stehen gleich drei wichtige Termine an. Während die Führungsmannschaft um Interimschef Bram Schot am Dienstag die Weltpremiere des Audi e-tron in San Francisco unter dem Titel „The Charge“ feiert, kommt der Aufsichtsrat der vier Ringe in den nächsten Tagen gleich zwei Mal zusammen.

Am Montag steht zuerst dem Vernehmen nach die Zukunft des sich in Untersuchungshaft befindenden Vorstandschef Rupert Stadler auf der Agenda. Mitte Juni wurde Stadler im Zusammenhang mit der Dieselaffäre wegen Verdunklungsgefahr verhaftet. Seitdem bezeichnet Audi das Beschäftigungsverhältnis mit dem langjährigen Vorstandschef als „ruhend“. Während Stadler immer wieder die Vorwürfe bestritten hat, mehren sich im Aufsichtsrat nun die Stimmen, die eine vollständige Abberufung Stadlers fordern. Aus Kreisen der Kontrolleure ist zu hören, dass dieser Schritt am Montag vollzogen werden könnte. Von Seiten des Unternehmens gibt es grundsätzliche keine Kommentare zu den Angelegenheiten im Aufsichtsrat. Am Donnerstag kommen die Mitglieder dann nochmals zusammen. Dann könnte es schon um eine Neubesetzung der Stelle als Audi-Chef gehen. Dem Niederländer Bram Schot werden nur geringe Chancen auf eine dauerhafte Rolle an der Spitze des Vorstands eingeräumt. Wahrscheinlicher ist, dass ein ehemaliger BMW-Manager die vier Ringe künftig anführen wird.

Markus Duesmann, bis Juli Einkaufsvorstand beim BMW, gilt als Wunschkandidat für die Stadler-Nachfolge. Der Manager ist jedoch bis in den Herbst 2020 für einen Job bei einem Konkurrenten der Münchner gesperrt, so besagen es gut informierte Kreise. Die große Herausforderung für VW-Chef Herbert Diess wird es sein, Duesmann früher loszueisen. Im Konzern macht derzeit ein nicht umspannendes Gerücht die Runde: Diess soll bereit sein, die Audi-Anteile am FC Bayern München an BMW zu verkaufen. Im Gegenzug müssten diese dann Duesmann schneller für Audi freigeben. Der aktuelle Kontrakt zwischen dem FC Bayern und Audi läuft bis 2025. Es ist ein offenes Geheimnis, dass BMW sehr gerne auch die Weltmarke vor der eigenen Haustür unter Vertrag nehmen würde. Ein Audi-Sprecher verwies am Freitag auf den laufenden Vertrag und die „hervorragende Zusammenarbeit mit dem FC Bayern“.