Ingolstadt - Dass Audi sein Modell-Angebot umbauen und dabei auch auf einige Baureihen verzichten will, steht seit Längerem fest. Der TT ist bisher das bekannteste Opfer. Auch über das Aus für den Kleinwagen A1 wird seit mehr als einem Jahr spekuliert und berichtet. Nun hat Audi-Chef Markus Duesmann das Ende für den Premium-Polo bestätigt.
In einem Interview mit "Automotive News Europe" sagte der 52-Jährige, es werde keinen Nachfolger für den A1 geben. Auf Anfrage unserer Zeitung nennt ein Sprecher der Marke mit den vier Ringen dafür vor allem technische Gründe. Audi will bekanntlich bis 2033 vollkommen elektrisch unterwegs sein. Und der A1 in seiner derzeitigen Form sei nur schwer zu elektrifizieren.
Kein großes Facelift mehr
Wann genau der Kleinwagen auslaufen soll, konnte der Sprecher noch nicht sagen. Ein großes Facelift für den zweiten Lebenszyklus des aktuellen Modells werde es aber nicht geben. "Der A1 wird innerhalb seines Lebenszyklus permanent aktuell gehalten", so der Sprecher. Hier sind etwa neue Felgen oder Ausstattungen möglich.
Der A1 sei zudem nach wie vor erfolgreich und verkaufe sich gut. Wirtschaftliche Aspekte seien demnach nicht der Grund dafür, dass Audi das Segment der Kleinwagen wieder verlasse. 2019 wurde er rund 81.000-mal verkauft; im Corona-Jahr 2020 wurden die Ingolstädter immerhin noch rund 63.000 Einheiten los. Es ist aber nicht unwahrscheinlich, dass sich Audi von der zweiten Generation der Baureihe mehr erhofft hatte.
Kommt ein E-Audi mit ähnlichen Eigenschaften?
Der Sprecher wollte gegenüber unserer Redaktion dennoch nicht vollends ausschließen, dass Audi in Zukunft mit einem vollelektrischen Auto erneut in die Klasse einsteigen könnte. Dazu passend kursieren seit einigen Monaten Gerüchte, ein E-Fahrzeug mit ähnlichen Eigenschaften und Proportionen wie jene des inzwischen legendären A2 könnte auf der Liste der Entwickler stehen.
Der Audi A1 kam erstmals 2010 auf den Markt. Die erste Generation wurde im Audi-Werk Brüssel gefertigt. Beinahe acht Jahre lief sie vom Band. 2018 folgte die zweite Generation des Kleinwagens. Sie wird nicht mehr von Audianerinnen und Audianern gebaut, sondern in Martorell bei der Konzern-Schwester Seat.
DK
Christian Tamm
