Schrobenhausen
Steinwolle zum Anfassen

Bundestagsabgeordnete Gabriele Fograscher und ihre Parteikollegen auf einer Tour durch den Landkreis

02.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:49 Uhr

„Die Farbe der Mäntel passt schon mal“: In roter Arbeitskleidung informierten sich die SPD-Bundestagsabgeordnete Gabriele Fograscher und Landtagskandidat Horst Winter bei der Firma Rockwool über die Steinwolle. - Foto: Rieger

Schrobenhausen/Neuburg (SZ) Bundestagsabgeordnete auf Landkreis-Tour: Gabriele Fograscher (SPD) machte Station bei Küchen-Kempfle in Rohrenfels, im Kreisaltenheim Schrobenhausen-Steingriff und bei der Firma Rockwool in Neuburg.

In der Regel sitzt Gabriele Fograscher im Bundestag – jetzt steht sie vor der „Hölle“. Diesen wenig schmeichelhaften Namen hatte ein Arbeiter vor Jahrzehnten einem Betriebsabschnitt in der Steinwolle-Produktion der Firma Rockwool gegeben. Die Bezeichnung breitete sich aus und blieb erhalten, obwohl sich die Arbeitsbedingungen längst gebessert haben.

Gemeinsam mit ihren Parteikollegen aus der Region lässt sich die Abgeordnete aus dem Donau-Ries, die den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen mitbetreut, vom früheren Produktionsleiter Alfons Borgsmüller durch die Anlage führen; getreu der politischen Gesinnung in roten Arbeitsmänteln. Rund 300 Menschen sind derzeit in Neuburg beschäftigt. Sie teilen sich die Arbeit mit zahlreichen Robotern. „Die Menschen sind mehr damit beschäftigt, die Maschinen zu überwachen“, stellt Fograscher bei ihrer Stippvisite fest. Ein Beispiel: Ein Mitarbeiter wartet neben einem Stapel fertiger Steinwolle. Die Ware soll verpackt werden, bevor er sie weiter transportiert. Diesen Arbeitsschritt nimmt ihm ein Roboter ab. Die Maschine umkreist immer wieder den Stapel, umwickelt ihn mit der Verpackung. Erst dann sind wieder Menschenhände gefragt.

Anders bei den Rohlingen, die zur Isolierung von Rohren genutzt werden: Hier ist ein Mitarbeiter aus Fleisch und Blut damit beschäftigt, die Steinwolle umzudrehen. „Das kann der Mensch besser als die Maschine“, erklärt Borgsmüller seinen Zuhörern aus der Politik. Die Neuburger Betriebsstätte der international aktiven Firma arbeitet im Vier-Schicht-Betrieb, die Anlagen laufen rund um die Uhr. Alle 14 Tage gibt es eine Pause für Reinigung und Wartung. Rund 500 Tonnen verkaufsfertige Wolle fertigt das Unternehmen in Neuburg täglich. Das Produkt wird vor allem zur Dämmung und zum Brandschutz verwendet, entzündet sich erst bei 1000 Grad Celsius.

Dagegen sind die 35 Grad beinahe ein Klacks, bei denen Fograscher durch den Landkreis tourt. Ihr Fazit zum Besuch in der Steinwolle-Produktion fällt positiv aus: „Es ist schön zu sehen, wenn eine Firma hier in der Region so boomt.“

Das „Thema der Zukunft“ führt Fograscher in das Seniorenheim Steingriff. Die Pflege der betagten Mitmenschen sei schließlich ein entscheidender Aspekt bei der Frage, wie sich das gesellschaftliche Zusammenleben künftig gestaltet.