Mit
Der Klartextmann

Peer Steinbrück steht ein wenig rechts vom SPD-Programm

19.09.2013 | Stand 02.12.2020, 23:39 Uhr

Mit 66 Jahren will er es noch einmal wissen. Das Problem: Der frühere Finanzminister hatte nach dem Ende der großen Koalition eine Kandidatur nicht einkalkuliert – und so fielen Peer Steinbrück gleich seine lukrativen Vorträge auf die Füße, als er schlecht vorbereitet und zunächst ohne eigenen Mitarbeiterstab in das äußerst schwierige Unterfangen startete.

Hinzu kamen unglückliche Äußerungen. Manche fragen auch, ob er der richtige Mann ist für ein eher linkes SPD-Programm. Früher sah er etwa Mindestlöhne kritisch. Aber der Mann feiner Ironie und scharfer Worte kämpft. Seit dem TV-Duell gegen Merkel hat er Boden gutgemacht. Auch wenn ihm das provokante Foto mit dem Stinkefinger im Magazin der „Süddeutschen Zeitung“ in Teilen des Wahlvolkes Sympathien gekostet haben dürfte. Die politische Karriere des studierten Volkswirts begann 1974 im Bundesbauministerium, unter dem damaligen SPD-Kanzler Helmut Schmidt war er später Referent im Kanzleramt. Nach Ministerposten in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen wurde der gebürtige Hamburger in Düsseldorf Ministerpräsident (2002), drei Jahre später wechselte er dann als Bundesfinanzminister in des Kabinett unter Merkel. Für die Zukunft hat er letzteres aber ausgeschlossen.

Steinbrück ist seit 1975 mit seiner Frau Gertrud verheiratet. Sie haben drei Kinder.