Afrin
Türkische Armee erobert nordsyrische Stadt Afrin

Kurden kündigen erbitterten Widerstand an

18.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Afrin (AFP) Knapp zwei Monate nach dem Beginn ihrer Offensive in Nordsyrien haben die türkischen Armee und ihre Verbündeten die mehrheitlich kurdische Stadt Afrin eingenommen. Das Stadtzentrum sei "vollständig" erobert, sagte der türkische Staatschef Recep Tayyip Erdogan gestern.

Reporter der Nachrichtenagentur AFP beobachteten in sämtlichen Stadtteilen Afrins türkische Soldaten und ihre syrischen Verbündeten. Die kurdischen Einheiten kündigten erbitterten Widerstand gegen die Besatzung an.

Die in der gleichnamigen Enklave gelegene Stadt Afrin war das Hauptziel der am 20. Januar von der Türkei gestarteten Offensive "Olivenzweig". Die Einnahme der Stadt ist ein wichtiger Sieg der Türkei über die kurdischen Volksverteidigungseinheiten (YPG). Ankara betrachtet die Kurdenmiliz wegen ihrer engen Verbindungen zur verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) als Terrororganisation. Für die USA sind die YPG jedoch ein wichtiger Verbündeter im Kampf gegen die IS-Terrormiliz.

Anwohnern zufolge zogen sich die YPG-Einheiten nahezu kampflos aus Afrin zurück, nachdem die türkischen Truppen die Stadt zuletzt umzingelt hatten. Die syrischen Kurden kündigten aber an, ihren Kampf bis zur vollständigen Rückeroberung der Region Afrin fortzusetzen. Der Widerstand gegen die türkische Besatzung werde so lange dauern, bis "jeder Quadratzentimeter von Afrin befreit ist und die Menschen in ihre Dörfer und Häuser zurückkehren", erklärten die Behörden der halbautonomen Region. Der Krieg sei in eine "neue Phase" eingetreten, erklärten die Kurden weiter. "Wir gehen von einer direkten Konfrontation zu Überraschungsangriffen über."