13-jährige Russlanddeutsche verbrachte fragliche Nacht bei Freund

29.01.2016 | Stand 25.04.2020, 3:47 Uhr
"Unsere Kinder sind in Gefahr!" So und ähnlich lauteten die Parolen bei der Kundgebung auf dem Ingolstädter Rathausplatz. −Foto: Brandl

Berlin (dpa/dk) Das 13-jährige Berliner Mädchen, das mit einer erfundenen Geschichte über eine Vergewaltigung für Aufruhr sorgte, hat die fragliche Nacht bei einem Bekannten verbracht. Das hätten rekonstruierte Daten aus einem Handy ergeben, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Berlin am Freitag der Deutschen Presse-Agentur.

Bei dem 19-jährigen Bekannten des Mädchens seien Sachen von ihr gefunden worden. Der Mann habe auch zugegeben, dass sie in der Nacht vom 11. auf den 12. Januar bei ihm war. Es gebe aber keine Hinweise auf eine Sexualstraftat. Gegen den Mann werde daher auch nicht ermittelt, er sei nur ein Zeuge, sagte der Sprecher.

Das Mädchen war für 30 Stunden verschwunden und hatte danach von einer Entführung und Vergewaltigung durch eine Gruppe südländisch aussehender Männer erzählt. Der Fall rief auch den russischen Außenminister Sergej Lawrow auf den Plan. Er warf den deutschen Behörden vor, den Fall lange verheimlicht zu haben. 
 
Auch in Ingolstadt waren am Sonntag wegen der angeblichen Vergewaltigung des Mädchens durch Flüchtlinge rund 500 vorwiegend russischstämmige Menschen auf die Straße gegangen. Einige Demonstranten hatten Plakate mit Parolen wie "Unsere Kinder sind in Gefahr" und "Lisa, wir sind mit dir" mitgebracht.