Wer mit wem?

Kommentar

13.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:21 Uhr

Bernd Althusmann, CDU-Spitzenkandidat in Niedersachsen, erinnert etwas an den SPD-Herausforderer von Kanzlerin Angela Merkel im Bund. Martin Schulz schwamm auf einer Sympathiewelle in Richtung Kanzleramt, bevor er unterging. Und Althusmann hat es in wenigen Wochen geschafft, einen Umfragevorsprung von fast 15 Prozent zu pulverisieren und die SPD sogar vorbeiziehen zu lassen.

Was nicht unbedingt daran liegt, dass die Regierungsbilanz von Ministerpräsident Stephan Weil so glänzend wäre. Nein, die CDU hat sich den Schlamassel selbst eingebrockt.

Es schien ein großer Coup zu sein, dass die Grüne Elke Twesten die Seiten wechselte und die rot-grüne Koalition in Hannover damit ihre hauchdünne Mehrheit verlor. Doch viele Wähler waren mit der Art und Weise, wie es zu dem vorzeitigen Urnengang gekommen ist, nicht einverstanden. Dadurch konnte Weil zur Aufholjagd ansetzen.

Egal, ob morgen die SPD oder die CDU die Nase vorn hat: Nach der Wahl wird es erst richtig spannend, wenn es heißt: wer mit wem? Für Schwarz-Gelb wird es nicht reichen, Jamaika ist wegen der Feindschaft zwischen Grünen und FDP unrealistisch. Also eine große Koalition? Oder ein rot-rot-grünes Bündnis? Vor allem Letzteres würde für heftige Diskussionen sorgen in der SPD. Und nicht nur dort.