Grund zur Skepsis

Kommentar

17.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:29 Uhr

Steht die zehn Jahre währende Fehde zwischen den Palästinenser-Organisationen Fatah und Hamas wirklich vor dem Ende? Um es mit dem alten Staatskünstler Goethe zu sagen: Die Botschaft hör' ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Es stimmt, dass mit Ismail Hanija ein Angehöriger des gemäßigten Flügels der Hamas den Vorsitz innehat. Und es ist auch richtig, dass die Organisation zuletzt ihre Rhetorik mit Blick auf Israel gemäßigt hat. Doch es ist völlig offen, ob Hanija zu trauen ist, oder ob es sich um ein großes Ablenkungsmanöver handelt. Die Nagelprobe wird folgen: Ist die Hamas zum Beispiel bereit, ihre Sicherheitskräfte unter das Kommando von Palästinenser-Präsident Mahmud Abbas zu stellen? Wird sie der Gewalt abschwören? Dass sie grundsätzlich bereit ist, Zugeständnisse zu machen, ist zu begrüßen. Es bleibt abzuwarten, was dahintersteckt.

Für Jubel ist es zu früh. Ein Ende des Nahost-Konflikts liegt noch in weiter Ferne. Zumal auch Abbas und die Fatah keine Waisenknaben sind.