Gefährliche Arroganz

Kommentar

07.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:06 Uhr

Einen größeren Gefallen konnte US-Präsident Donald Trump den islamistischen Fanatikern von der Hamas kaum tun.

Die Ankündigung, die US-Botschaft nach Jerusalem zu verlegen und die Stadt als Hauptstadt Israels anzuerkennen, wirkt wie eine Frischzellenkur für die Organisation, die in den USA und in Europa auf den Terrorlisten geführt wird.

Als die Hamas eine Einigung mit der konkurrierenden Fatah des international anerkannten Palästinenserpräsidenten Mahmud Abbas verkündet und eine Zwei-Staaten-Lösung nicht mehr ausgeschlossen hat, tat sie das nicht, weil sie plötzlich vom Geist des Friedens beseelt war. Nein, Hamas-Führer Ismail Hanija stand das Wasser bis zum Hals.

Trump hat in seiner Arroganz angenommen, er könne den Nahostkonflikt im Vorübergehen lösen. Und dann hat er mit dieser Aufgabe, an der Generationen qualifizierter Spitzendiplomaten gescheitert sind, ausgerechnet ein politisches Leichtgewicht betraut: Schwiegersohn Jared Kushner.