Hannover/Seevetal
LKA: Mutmaßliches RAF-Erddepot stammt aus frühen 80ern

18.01.2021 | Stand 27.01.2021, 3:33 Uhr
In diesem Wald bei Seevetal in Niedersachsen sind in einem Erddepot möglicherweise Hinterlassenschaften der linksterroristischen RAF gefunden worden. −Foto: Axel Heimken/dpa

Erdbunker mit Chemikalien sowie Anleitungen zum Bombenbau: Das LKA schließt allgemein einen möglichen Bezug der Schriftstücke zur Rote Armee Fraktion nicht aus.

Das mutmaßlich von der Rote Armee Fraktion (RAF) angelegte Erddepot bei Seevetal in Niedersachsen datiert nach erster Einschätzung der Polizei auf die frühen 1980er Jahre.

Das sagte eine Sprecherin des niedersächsischen Landeskriminalamtes (LKA) in Hannover am Montag. „Erdbunker waren für die RAF nicht ungewöhnlich“, sagte sie.

In einem Waldstück südlich von Hamburg war am vergangenen Freitag ein vergrabenes Kunststoff-Fass entdeckt worden. Es enthielt Chemikalien sowie Anleitungen zum Bombenbau, wie die „Bild“-Zeitung berichtete.

Das LKA schloss in einer Mitteilung allgemein einen möglichen Bezug der Schriftstücke zur RAF nicht aus. Über die Ermittlungen zu dem Fund bei Seevetal werde es frühestens zum Ende der Woche neue Informationen geben, sagte die Sprecherin.

Die linksterroristische RAF verbreitete von 1970 bis zur Selbstauflösung 1998 Angst und Schrecken in Deutschland. 34 Morde an Politikern, Wirtschaftsführern und ranghohen Beamten gehen auf ihr Konto. Das zentrale Erdversteck der RAF mit Waffen, Geld und Hinweisen auf andere Depots wurde im Herbst 1982 in Heusenstamm bei Frankfurt entdeckt. Kurz darauf nahmen Fahnder zwei Terroristinnen an jenem Depot und einen Terroristen an einem Depot bei Hamburg fest.

© dpa-infocom, dpa:210118-99-71318/2

dpa