Ingolstadt
Bundeswehr stationiert Transportflugzeug A400M in Lagerlechfeld

Reinhard Brandl begrüßt Entscheidung

02.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:31 Uhr
Problemflugzeug: Auch der A400M hat - wie manche Bundeswehr-Rüstungsprojekte - Startschwierigkeiten. −Foto: Holger Hollemann/Archiv

Ingolstadt (DK) Das neue Bundeswehr-Transportflugzeug Airbus A400M wird künftig auch am Fliegerhorst Lagerlechfeld südlich von Augsburgt stationiert werden. Das bestätigte der Ingolstädter CSU-Bundestagsabgeordnete Reinhard Brandl gegenüber unserer Zeitung. „Ich begrüße die Entscheidung sehr“, sagte der Militärexperte. Bisher fliegen die viermotorigen Flugzeuge, die nach vielen Verzögerungen und Kostensteigerungen die betagten Transall-Maschinen ersetzen sollen, ausschließlich vom Standort Wunstorf bei Hannover aus.

Der traditionsreiche Fliegerhorst Lechfeld wird derzeit im Wesentlichen als Ausweichflugplatz für die „Eurofighter“ des in Neuburg stationierten Taktischen Luftwaffengeschwaders 74 genutzt. Das Geschwader unterhält dort auch eine eigene Flugplatzstaffel. Während der Sanierung des Neuburger Flugplatzes 2014 erfolgte sogar der gesamte Flugbetrieb der Neuburger „Eurofighter“ von Lagerlechfeld aus. An dieser Rolle des Fliegerhorstes wird sich nach den Worten Brandls auch nichts ändern. „Lagerlechfeld bleibt Ausweichflugplatz für das Neuburger Geschwader“, sagte er. Auf dem weiträumigen Gelände auf dem Lechfeld wird sich allerdings einiges tun. Für die großen Transportflugzeuge müssen neue Hallen gebaut werden. 170 Millionen Euro werden nach den Worten des örtlichen CSU-Bundestagsabgeordneten Hansjörg Durz in den nächsten Jahren investiert, 500 neue Dienststellen sollen entstehen.

Ob die Bundesluftwaffe in Lagerlechfeld ein zweites Lufttransportgeschwader aufbaut, oder ob hier nur eine Staffel des Geschwaders in Wunstorf stationiert wird, ist noch nicht bekannt. Ebenso ist noch offen, wie viele der 53 bestellten Airbus-Transporter nach Schwaben kommen. Vielleicht wird Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) dazu mehr sagen. Sie ist heute zu Besuch in Wunstorf und wird dabei wohl auch die Entscheidung für Lagerlechfeld offiziell mitteilen.

Bundeswehrstandort Lagerlechfeld

Der Flugplatz Lechfeld im Ort Lagerlechfeld südlich von Augsburg hat eine lange militärische Vergangenheit. Gegründet wurde der Fliegerhorst 1912 von der Bayerischen Fliegertruppe, später diente er der Reichswehr. Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzten die US-Streitkräfte und die Bundeswehr das weitläufige Fluggelände gemeinsam. Die Amerikaner hatten hier auch Atomraketen stationiert. Eine Zäsur gab es 2013, als im Zug der Bundeswehrreform das hier stationierte Jagdbombergeschwader 32 mit seinen Tornado-Jets aufgelöst wurde. In der Folge übernahm das in Neuburg ansässige Taktische Luftwaffengeschwader 74 den Fliegerhorst als Ausweichflugplatz. Etwa 60 Soldaten aus Neuburg organisieren seither den Flugbetrieb auf der knapp zweieinhalb Kilometer langen Start- und Landebahn in Lagerlechfeld. 2014 und 2015 übersiedelten vorübergehend alle Neuburger Eurofighter auf das Lechfeld, als auf dem Heimatflugplatz die Start- und Landebahn erneuert werden musste.

Johannes Greiner