Grüne: Kein Familiennachzug für Syrer humanitär "absurd"

10.11.2015 | Stand 02.12.2020, 20:34 Uhr

Berlin (AFP) - Als praktisch und humanitär "absurd" hat die Grünen-Fraktionsvorsitzende Katrin Göring-Eckardt die Pläne von CDU und CSU kritisiert, den Familiennachzug für syrische Flüchtlinge auszusetzen.

Wenn Kinder und Frauen nicht mehr nachgeholt werden dürfen, werde das dazu führen, "dass noch mehr Frauen und Kinder sich auf die unsicheren Boote begeben werden und wir dann wahrscheinlich noch mehr Menschen zu beklagen haben, die im Mittelmeer verunglücken oder gar sterben", sagte Göring-Eckardt am Dienstag im ZDF-"Morgenmagazin".

Eine weitere Folge sei, dass die bereits in Deutschland angekommenen Familienväter eine "wahnsinnige Unruhe haben werden", fügte die Grünen-Politikerin hinzu. "Das wird dazu führen, dass wir eine weitere Krisensituation auch hier im Land haben." Die Folgen der Pläne seien also "verantwortungslos", kritisierte sie.

"Wir sollten nicht den Leuten vormachen, dass wir eine Begrenzung auf diese Art hinbekommen können", sagte die Grünen-Fraktionschefin. "Wir sollten uns darauf einstellen, dass wir die, die kommen, hier integrieren und zwar sofort damit anfangen."

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) fordert, syrischen Flüchtlingen nur noch einen eingeschränkten Schutzstatus zu gewähren und damit auch den Nachzug von Familienmitgliedern einzuschränken. CDU und CSU unterstützen den Vorschlag, die SPD lehnt das Vorhaben ab.