Hunderte Flüchtlinge warten in nächtlicher Kälte an Bayerns Grenze

27.10.2015 | Stand 02.12.2020, 20:38 Uhr

Freyung (dpa/lby) - Der Zustrom von Flüchtlingen an der österreichisch-bayerischen Grenze hat die Polizei auch am Dienstagabend weiter in Atem gehalten. "Auch wenn die Gesamtzahl etwas niedriger ist als am Montag, sind die Rahmenbedingungen kritischer", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion Freyung.

Der Grund: Die Flüchtlinge kamen diesmal zu späterer Stunde an der Grenze zu Niederbayern an und musste somit bei niedrigeren Temperaturen auf ihren Weitertransport warten.

"Wie es momentan aussieht, werden wir nicht ganz an die Zahlen von Montag herankommen", schilderte der Beamte mit Blick auf die chaotischen Zustände am Vortag. Dafür hätten selbst um 21.00 Uhr noch 1000 bis 1200 Flüchtlinge am Grenzübergang Achleiten gewartet - am Vortag seien es um diese Uhrzeit nur noch etwa die Hälfte gewesen. In Wegscheid zählten die Beamten weitere 650 Menschen.

"Es kommt nach wie vor immer wieder ein Bus an", berichtete der Polizeisprecher. "Wir haben das Problem, dass wir hier unvorbereitet in relativ kurzer Zeit viele Ankünfte haben, deshalb tun wir uns schwer, die Menschen schnell aus der Kälte zu bringen." Zwar gebe es Ankündigungen der österreichischen Behörden. "Aber die Zahl der Voranmeldungen und die realistischen Zahlen driften sehr weit auseinander, das ist weitaus mehr." Selbst die österreichischen Grenzschützer würden immer wieder überrascht.