Die Erde in den beiden südamerikanischen Nachbarländern bebt heftig, Gebäude stürzen ein und begraben Menschen unter sich. Es gibt auch «Wunder in den Trümmern».
Bei einem schweren Erdbeben sind im Süden Ecuadors und im Norden Perus mindestens 15 Menschen ums Leben gekommen. Mindestens zwölf der Toten durch einstürzende Wohnungen oder Gebäude in Ecuador stammten aus der Provinz El Oro an der Pazifikküste, zwei aus Azuay im Andenhochland, wie die ecuadorianische Zeitung «El Comercio» berichtete. Eine Person starb in der Region Tumbes in Peru. Weitere 446 Personen wurden nach Angaben der ecuadorianischen Regierung verletzt.
Mehrere Hundert Gebäude und andere Bauwerke, darunter Gesundheitszentren und Brücken, wurden demnach beschädigt, Dutzende zerstört. Die Stromversorgung wurde etwa durch ausgerissene Leitungen und umgestürzte Pfosten unterbrochen.
Eine Plattform der staatlichen Erdölgesellschaft Petroecuador im Golf von Guayaquil erlitt ebenfalls Schäden, wie die ecuadorianische Regierung mitteilte. Die Regierung habe beschlossen, für die Provinz Azuay in den kommenden Stunden den Notstand auszurufen. Das Beben habe 13 Erdrutsche verursacht.
Beben in mehreren Provinzen spürbar
Nach Angaben des Geologischen Instituts (IG) des südamerikanischen Landes ereigneten sich mehrere Beben, das stärkste mit 6,8 rund 35 Kilometer vor der Küste des Kantons Balao in der Provinz Guayas. Es war in mehreren Provinzen zu spüren. Auch im Norden des Nachbarlands Peru bebte die Erde. Bei der Toten in der Region Tumbes handelte es sich nach Angaben der peruanischen Nachrichtenagentur «Agencia Andina» um ein vierjähriges Mädchen, dem eine Mauer auf den Kopf stürzte.
Der ecuadorianische Präsident Guillermo Lasso rief zur Ruhe auf und reiste in die am meisten betroffenen Provinzen El Oro und Azuay, wo er unter anderem ein Krankenhaus besuchte und Behördenvertreter traf. Ein Mensch im historischen Zentrum der Stadt Cuenca etwa starb, als die Mauer eines Hauses auf sein Auto fiel. In Machala stürzten mehrere Gebäude ein und begruben Menschen unter sich.
«Ein Wunder in den Trümmern»
«Ich bin unter Schock, es ist immer noch alles unglaublich, was passiert ist», zitierte die ecuadorianische Zeitung «El Universo» eine Frau in der Stadt, die sich mit ihrer Tochter aus den Trümmern retten konnte. Das Bild eines Vaters, der inmitten der Verwüstung in Pasaje seine kleine Tochter im Arm hält, machte die Runde. «Ein Wunder in den Trümmern», titelte «El Universo».
Die gesamte Westküste des amerikanischen Doppelkontinents liegt am sogenannten Pazifischen Feuerring, der für seine hohe seismische Aktivität bekannt ist. Bei einem verheerenden Erdbeben der Stärke 7,8 waren im April 2016 an der ecuadorianischen Küste mehr als 570 Menschen ums Leben gekommen und Tausende verletzt worden.
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