Titelverteidiger RB Leipzig geht als Favorit ins 80. DFB-Pokalfinale. Doch Frankfurt hat in großen K.o.-Spielen in den vergangenen Jahren die Klasse bewiesen.
Wer gewinnt den DFB-Pokal? Die Rollen sind klar verteilt: RB Leipzig geht als Titelverteidiger und Champions-League-Starter favorisiert in das Finale am Abend (20.00 Uhr/ZDF und Sky). Doch Eintracht Frankfurt hat sich nach starken Jahren in den Pokalwettbewerben jede Menge Respekt erworben.
Das spricht für RB Leipzig
Leipzig ist rechtzeitig zum Saison-Finale in Top-Form. Fünf Siege in der Bundesliga gab es nacheinander, mit dem ersten Sieg bei Bayern München überhaupt qualifizierte sich der Club erneut für die Champions League. Zudem sind alle Stars wieder fit, die Offensive mit Dani Olmo, Christopher Nkunku und Dominik Szoboszlai kann jede Abwehr der Welt ausspielen. Dass der zweite Titel nacheinander winkt, motiviert zusätzlich. «Wir haben die Riesenchance, den Titel zu verteidigen. Das haben nicht so viele Mannschaften geschafft», sagte Kapitän Willi Orban.
Das spricht gegen RB Leipzig
Nicht viel. Die Pokal-Bilanz gegen Frankfurt ist negativ, allerdings traf RB da erst einmal auf die Eintracht. 2019/20 verloren die Sachsen im Achtelfinale 1:3 bei den Hessen. Die bisherigen 15 Duelle sind komplett ausgeglichen. Viermal gewann jedes Team, dazu gab es sieben Unentschieden. Die Stimmung dürfte eher gegen Leipzig sein, auf den Tribünen wird eine Frankfurter Mehrheit erwartet. «Wir wissen, dass die Eintracht-Fans sehr erfinderisch sind, wenn es um den Erwerb von Tickets geht und die Stadien immer wieder schwarz weiß sind. Aber wir werden auch ein paar Leipziger im Stadion haben», sagte RB-Trainer Marco Rose.
Das spricht für Eintracht Frankfurt
Die Eintracht will ihrem Trainer Oliver Glasner einen perfekten Abschied bereiten. 2018 holte Niko Kovac in seinem letzten Spiel als Frankfurt-Trainer den Titel gegen den FC Bayern. Eine solche Extramotivation haben die Profis auch diesmal, vor dem Schlussakt unter dem Österreicher Glasner. «Ich glaube insgesamt geht am Samstag noch einmal ein Ruck durch die Mannschaft, weil wir mit Oli Unglaubliches erreicht haben», sagte Kapitän Sebastian Rode. Die Titelgewinne im DFB-Pokal sowie der Weg zum Europa-League-Titel 2022 zeigten: Frankfurt kann große K.o.-Spiele.
Das spricht gegen Eintracht Frankfurt
Viele Schlüsselspieler haben in der insgesamt schwachen Rückserie ihre Form verloren. Die Offensive um Jesper Lindström, Daichi Kamada und Mario Götze konnte nicht an den starken Herbst anknüpfen. Zu oft war Stürmer Randal Kolo Muani auf sich alleine gestellt. Rund um Kolo Muani gab es zuletzt immer wieder Spekulationen, der Franzose soll von Paris Saint-Germain und dem FC Bayern umworben werden. Die Abgänge von Glasner und Kamada sind fix. In die Europa League geht es nur mit einem Pokalsieg, was den Druck auf die Hessen zusätzlich erhöht.
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