Oberbayern
Weil Türen schon geschlossen waren: 28-Jähriger fährt sechs Kilometer außen am Zug mit

30.01.2023 | Stand 17.09.2023, 4:21 Uhr

−Symbolbild: Bundespolizei

Ein 28-Jähriger hat sich am Wochenende mehrere Minuten in Lebensgefahr befunden, als er eine rund sechs Kilometer lange Strecke zwischen Eschenlohe und Oberau an der Außenseite eines Regionalzugs mitfuhr. Gegen ihn wird nun ermittelt.



Zeugenaussagen zufolge soll sich eine Person an einem Zug, der in Richtung Garmisch-Partenkirchen unterwegs war, außen festgehalten haben. Landes- und Bundespolizei sowie die Notfallleitstelle der Bahn waren alarmiert. Sofort wurde die betroffene Strecke für den Bahnbetrieb gesperrt.

Am Bahnsteig in Oberau fiel einer Polizeistreife ein Mann auf, der sich vor dem außerplanmäßig angehaltenen Regionalzug aufhielt. Der türkische Staatsangehörige räumte ein, dass er die Strecke zwischen Eschenlohe und Oberau an der Zugaußenseite eben hinter sich gebracht habe. Eigenen Angaben zufolge hätte er sich nach seinem Ausstieg in Eschenlohe entschlossen, doch weiterzufahren.

Die Zugtüren wären aufgrund der anstehenden Abfahrt bereits fest verschlossen gewesen. Daher habe er sich auf die Außentreppe des Waggons gestellt und an der Tür festgehalten. Es wäre ihm zunächst nicht bewusst gewesen, dass er sich in Lebensgefahr begeben hatte. Erst im Verlauf der Fahrt sei ihm klargeworden, wie gefährlich sein Handeln tatsächlich war. Unter keinen Umständen käme für ihn eine derartige Mitfahrt noch einmal in Frage.

Strecke 45 Minuten lang gesperrt

Die Streckensperrung konnte nach 45 Minuten wieder aufgehoben werden. Der Türke wurde zum Bundespolizeirevier nach Garmisch-Partenkirchen gebracht und dort vernommen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen durfte er die Dienststelle wieder verlassen. Der in München gemeldete Mann erhielt eine Strafanzeige wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr.

− red/lai