Strompreis und Krankenkassen-Zusatzbeiträge steigen im Jahr 2024 an, ebenso die Renten. Inzwischen sind zu allen drei Posten konkrete Zahlen bekannt.
Um das für das kommende Jahr erwartete Milliardendefizit der Gesetzlichen Krankenversicherung auszugleichen, steigen die Zusatzbeiträge nun definitiv. Im Bundesanzeiger veröffentlichte das Bundesministerium für Gesundheit nun genaue Zahlen.
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Der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz nach für das Jahr 2024 beträgt demnach 1,7 Prozent – das sind 0,1 Prozentpunkte mehr als aktuell. Allerdings ist dies nur der Schnitt. Tatsächlich bleibt es den einzelnen Kassen überlassen, ob und um wie viel sie ihre Zusatzbeiträge erhöhen. Wie viel eine Erhöhung um 0,2 oder 0,4 Prozentpunkte ausmacht, hat die Mediengruppe Bayern heuer für verschiedene Gehaltsgruppen ausgerechnet.
Für Rentner gibt es 2024 ein Plus von 3,5 Prozent
Die Rentnerinnen und Rentner in Deutschland können im kommenden Sommer nach einer offiziellen Schätzung mit einer Erhöhung ihrer Bezüge um 3,5 Prozent rechnen. Das geht aus dem Entwurf des Rentenversicherungsberichts der Bundesregierung hervor, der der Deutschen Presse-Agentur vorlag. Ein Sprecher des Bundesarbeitsministeriums sagte am Mittwoch auf Anfrage, der Bericht sei aktuell in der Ressortabstimmung. Zuvor hatte die „Bild“-Zeitung berichtet.
Der Wert für die Erhöhung zum 1. Juli 2024 steht aber noch nicht endgültig fest, sondern wird erst im Frühjahr festgelegt. Die Renten werden jährlich im Sommer unter Berücksichtigung der Lohnentwicklung im Land angepasst.
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Die Schätzung für das kommende Jahr liegt damit unter dem Niveau der Erhöhung, von der die etwa 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner zum 1. Juli dieses Jahres profitiert haben. Damals waren die Renten um 4,39 Prozent im Westen und 5,86 Prozent im Osten angehoben worden. Weil der Rentenwert in den neuen Bundesländern mit diesem Schritt auf das Niveau im Westen angeglichen wurde, fällt die jährliche Anpassung künftig überall gleich aus.
Musterhaushalt in Bayern mit 5000 Kilowattstunden Verbrauch zahlt nächstes Jahr 66 Euro mehr für Strom
Trotz Milliardenzuschüssen der Bundesregierung steigen die Netzentgelte für Strom im kommenden Jahr deutlich an. Laut vorläufigen Angaben der Netzbetreiber steigen sie im bundesweiten Durchschnitt um elf Prozent, wie das Vergleichsportal Check24 am Mittwoch mitteilte. Für einen Musterhaushalt mit einem Verbrauch von 5000 Kilowattstunden erhöhen sich die Stromkosten dadurch von im Schnitt 425 auf 472 Euro im Jahr. Das sind 47 Euro mehr.
Laut Check24 dürfte es die größten Preissteigerungen zum Jahreswechsel im Süden geben. In Bayern ist demnach den vorläufigen Angaben der Verteilnetzbetreiber zufolge mit einem durchschnittlichen Plus der Netzentgelte um 17 Prozent zu rechnen. Für den Musterhaushalt würde dies 66 Euro im Jahr ausmachen.
Beim Gas wird hingegen ein leichter Rückgang der Netzentgelte erwartet. „Ein Grund dafür sind die vereinheitlichten Entgelte der Fernleitungsnetzbetreiber“, erklärte Steffen Suttner von Check24. Zudem würden leicht sinkende Umlagen an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben.
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Die Bundesregierung hatte sich auf eine Verlängerung der staatlichen Subventionierung der Strompreise über die bundesweit einheitlichen Entgelte für die Übertragungsnetze geeinigt. Zur Verfügung stehen dafür 5,5 Milliarden Euro aus dem Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF). Die vier Übertragungsnetzbetreiber planen wegen des Zuschusses, ihre Entgelte trotz Kostensteigerungen nur um zwei Prozent zu erhöhen.
Die Netzentgelte setzen sich neben den Kosten für die Übertragungsnetze der vier großen Betreiber 50Hertz, Amprion, Tennet und Transnet BW noch aus den Entgelten für Messungen und Messstellenbetrieb sowie aus den örtlich unterschiedlichen Gebühren für die Verteilnetze zusammen. Entgelterhöhungen der regionalen Netzbetreiber führen nun zu dem weiteren Preisanstieg. Zusammengenommen machen die Netzentgelte knapp ein Viertel des Strompreises für Haushalte aus.
− che/dpa/afp
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