Peter Adrian
DIHK-Präsident fordert unkomplizierte Fachkräftezuwanderung für Englischsprachige

Aufforderung an Firmen, stärker um Kräfte im Ausland zu werben

30.11.2022 | Stand 18.09.2023, 22:28 Uhr

Peter Adrian, Präsident des Deutschen Industrie- und Handwerkskammertags (DIHK) −Foto: Kay Nietfeld/dpa

Der Präsident des Deutschen Industrie-und-Handelskammertags (DIHK), Peter Adrian, hat sich dafür ausgesprochen bei der Fachkräftezuwanderung neben dem Deutschen als Zugangsvoraussetzung auch das Englische zu akzeptieren.



Adrian sagte den Zeitungen der Mediengruppe Bayern: „Wir sollten als Land grundsätzlich offen sein für jeden, der gut Deutsch oder Englisch spricht. Mit Englisch kann man in vielen Unternehmen erst mal weit kommen. Das Gesetz sieht vor, dass jemand sich hier nach einem Arbeitsplatz umsehen kann, wenn er noch nicht gut Deutsch spricht, aber andere Kriterien erfüllt. Das ist wichtig und richtig.“

Eckpunkte eines Fachkräftezuwanderungsgesetzes wurden heute im Kabinett verabschiedet. Adrian forderte von der Politik, schnell Hürden bei der Visa-Vergabe abzubauen. „Eine Nachjustierung des bisherigen Gesetzes war dringend nötig. Nicht nur wegen der Corona-Pandemie, auch wegen der bisherigen zu komplizierten Regelungen gab es keine nennenswerte Fachkräftezuwanderung in den vergangenen Jahren. Nun kommt es darauf an, dass die Haupthürden auch wirklich beseitigt werden.“ Das fange bei der Visavergabe durch die Konsulate im Ausland an. „Sie müssen die erforderlichen Dokumente schneller und unbürokratischer ausstellen. Wir wünschen uns hier insgesamt eine viel stärker lösungsorientierte Zusammenarbeit aller beteiligten Behörden.“

Die Unternehmen forderte er auf, viel stärker als bisher um Mitarbeiter im Ausland zu werben. „Ein reformiertes Gesetz bringt nicht automatisch mehr Fachkräfte nach Deutschland. Wichtig ist, dass die Maßnahmen mit einer systematischen und verstärkten Ansprache der Fachkräfte im Ausland einhergehen. Das ist nicht so sehr eine Aufgabe der Politik, sondern vielmehr der Wirtschaft. Wir müssen in ausgewählten Ländern gezielt für die Berufsbilder werben, die in Deutschland gesucht werden. Das geschieht bislang noch zu wenig.“ Es reiche nicht, auf die Bewerber zu warten.