Reise nach „Sicheres Herkunftsland“
AfD wirft „Abschiebetickets“ in Briefkästen – Polizei ermittelt wegen Volksverhetzung

14.01.2025 |

Der AfD-Kreisverband in Karlsruhe hat 30.000 Flyer verteilen lassen. − Symbolbild: Daniel Karmann, dpa

Nach einer Wahlkampfaktion der AfD in Karlsruhe ermittelt die Polizei wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Der dortige Kreisverband der „Alternative für Deutschland“ verteilt 30.000 Flyer. Sie ähneln einem Flugticket und nennen sich „Abschiebeticket“.

  

Die Flyer richten sich an „illegale Einwanderer“. Das Abflugdatum ist auf den Tag der Bundestagswahl am 23. Februar 2025 datiert. Zu Start und Ziel der angeblichen Reise heißt es: „Von: Deutschland - Nach: Sicheres Herkunftsland“.

Aktion der Karlsruher AfD



Dabei handele es sich um eine Wahlkampfaktion des Kreisverbandes Karlsruhe, teilte ein Sprecher des AfD-Landesverbands auf Anfrage der deutschen Presseagentur mit. Ein Sprecher der Kriminalpolizei bestätigte der BNN, dass wegen des Verdachts der Volksverhetzung ermittelt wird.

Wo wurden „Tickets“ verteilt?



Die „Abschiebetickets“ wurden der Linken zufolge in Briefkästen von Menschen mit Migrationshintergrund gesteckt. Der AfD-Landesverband hingegen betonte, dass der Flyer sich an alle Wahlberechtigten richte, ein Großteil werde noch in Karlsruhe verteilt. Die Rede war von etwa 30.000 Exemplaren.

Die Druckvorlage werde auf Anfrage auch an andere Kreisverbände weitergegeben. In wie vielen Briefkästen der umstrittene Flyer tatsächlich landete, war zunächst unklar.

− dpa/sli

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