Was auch immer eine „Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show“ ist - Stefan Raab hat sie nun seinem Publikum gezeigt. Sebastian Pufpaff ist am ersten Abend im direkten Zweikampf gegen Stefan Raab beflissen, Ruhe auszustrahlen. Nach Verlust der Showband besucht er den „Musiker-Strich“, auf der Suche nach neuen Leuten.
Stefan Raab hat erstmals seine neue wöchentliche Unterhaltungsshow präsentiert. Am Mittwochabend war die erste Folge von „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ beim Streamingdienst RTL+ abrufbar. Raab ist darin wieder als Gastgeber einer regelmäßigen Sendung zu sehen - nach fast zehn Jahren Pause. Zu Eröffnung sagte der 57-Jährige lapidar, aber fröhlich: „Vielen Dank. Da bin ich wieder. So einfach!“
Auch optisch eröffnete der Entertainer seine Sendung so, wie man ihn aus früheren Fernsehen-Tagen in Erinnerung hatte - blaues Hemd, Jeans, weiße Sneaker. Es wirkte, als sei Raab nie weg gewesen. Als Band im Studio spielten die Heavytones - auch die Musiker sind alte Weggefährten Raabs. In der Eröffnung erklärte ein Sprecher, dass Raab nun „nach fast zehn Jahren Sommerpause“ zurück auf dem Bildschirm sei. „Um sie und sich selbst gut zu unterhalten“, wie es hieß.
Raab schlüpft wieder in die „Fernsehschuhe“
Raab hatte sich eigentlich 2015 als TV-Moderator verabschiedet und seine „Fernsehschuhe“ an „den Nagel“ gehängt, wie er es damals formulierte. Danach zog er sich fast zehn Jahre weitestgehend aus der Öffentlichkeit zurück - bis zum vergangenen Samstag. Raab trat ein drittes Mal zu einem Schaukampf gegen Regina Halmich an und verkündete nach seiner Niederlage, dass er nun auch wieder Shows präsentieren werde. Zugleich band er sich an RTL - den Konkurrenten seines einstigen Haussenders ProSieben.
Raab selbst nennt das neue Format „erste Entertainment-Quiz-Competition-Hybrid-Show der Welt“. Es soll eine Mischung aus Late Night Comedy, Quiz und Wettkampf werden. Zu gewinnen gibt es für Kandidaten eine Million Euro. Die Show ist nur im Streaming abrufbar. Neue Folgen sollen immer mittwochs veröffentlicht werden.
Pufpaff schlägt mit Witzen zurück
Sebastian Pufpaff (48) hat den Überraschungsangriff von Stefan Raab (57) mit Witzen auf dessen Kosten zurückgeschlagen. Mehrfach äffte der „TV total“-Moderator Pufpaff zu Beginn seiner Show auf ProSieben am Mittwochabend den viel beachteten Auftritt von Raab am vergangenen Wochenende nach und posierte wie ein Muskelprotz.
Raab imitierend, schritt Pufpaff die Show-Treppe pathetisch hinab, begleitet von zwei Assistenten mit mickrigen Tischfeuerwerken in der Hand. Anmoderiert wurde er mit den Worten: „Ladies and Gentlemen, Kinder jeden Alters, herzlich willkommen zu „TV total“. Sieben Tage war er weg. Sieben Tage haben wir ihn nicht gesehen. Niemand weiß, ob er wirklich kommt. Und falls ja: Wie wird er aussehen? Hier ist - aber nur vielleicht - Sebastian Pufpaff.“
Der trat ein und war offensichtlich darauf bedacht, den Elefanten im Raum anzusprechen, aber Routine auszustrahlen. Er leitete beim Thema Duell schnell auf die nun geklärte Kanzlerkandidaten-Frage von CDU und CSU und andere Ereignisse über.
Direkte Attacke auf ProSieben und Pufpaff
Beim Schaukampf „Final Fight“ auf RTL hatte Raab am Samstag nach fast zehn Jahren Bildschirmpause seine Rückkehr vor die Kamera verkündet: Seine neue Show „Du gewinnst hier nicht die Million bei Stefan Raab“ beim Streamingdienst RTL+ ist eine direkte Attacke auf ProSieben und Pufpaff, da sie zeitgleich zu „TV total“ jeden Mittwochabend neu verfügbar ist.
Raab - einst Erfinder und Moderator von „TV total“ - hat Pufpaff offenkundig auch die „TV total“-Showband abgeworben. Die Heavytones - einst für Stefan Raab zusammengestellt und dann später bei Pufpaff und anderen ProSieben-Shows zu hören - sind nun wieder das Stammorchester von Raab.
„Wir fahren zum Musiker-Strich.“
„TV total“ griff den Verlust mit viel Humor und Groteske auf. Pufpaff wurde verstört vor der leeren Heavytones-Garderobe gefilmt. „Wo ist die Band?“ Frauenstimme aus dem Flur: „Bei RTL+.“ Pufpaff: „Bei RTL+? Das ist doch kein Fernsehen. Wo kriege ich jetzt eine Band her? Ah, wir fahren zum Musiker-Strich.“ Pufpaff steuerte einen großen Lieferwagen quer durch die Stadt und las beliebig Musiker auf, wo er sie angeblich traf: einen Obdachlosen im Auto, einen Mann am Dönerspieß, einen gerade entlassenen Häftling oder Straßenmusikanten. Als Bandleader engagierte er schließlich über eine Art Tinder-App Musiker Jan Klinkenberg.
Der Keyboarder, Pianist und Produzent Klinkenberg gehört zu den erfolgreichsten Showband-Musikern Deutschlands. Er arbeitete unter anderem mit Helene Fischer, Sarah Connor, Bill & Tom Kaulitz, Stefanie Heinzmann und Teddy Teclebrhan zusammen. Die neue Showband trägt allem Anschein nach den Namen Klinken Supremes.
− dpa/vr
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