Vitamin D
Ständig müde, abgeschlagen und erkältet? Das kann der Grund sein

15.11.2023 | Stand 28.11.2023, 18:59 Uhr |

Im Sommer dreimal pro Woche für eine halbe Stunde in der Sonne zu sitzen soll laut RKI ausreichen, um ausreichend Vitamin D für den Winter abzuspeichern. − Foto: dpa

Wer in der kalten, dunklen Jahreszeit müde, abgeschlagen und oft erkältet ist, war im Sommer vermutlich zu wenig draußen. Denn das Sonnenlicht liefert das für Knochenbau und Immunsystem so wichtige Vitamin D. Warum Vitamin D so entscheidend ist und wie man einem Mangel entgegen wirkt - wir verraten es.



Einer Studie des Robert-Koch-Instituts (RKI) zufolge leidet rund die Hälfte der Menschen in Deutschland an einem Mangel an Vitamin D. Bei fast 12 Prozent von Kindern und Jugendlich bis 18 und 15 Prozent der Erwachsenen ist der Mangel so gravierend, dass Ernst zunehmende gesundheitliche Gefahren drohen. Bei Kindern ist das zum Beispiel Rachitis, eine Knochenerkrankung. Durch den Mangel an Vitamin D sowie an Kalzium wird die Knochensubstanz geschwächt, die Knochen können weich werden und sich krümmen. Die Kinder haben Schmerzen und wachsen langsamer als andere Gleichaltrige.

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Vitamin D-Mangel kann Knochen schädigen

Bei Erwachsenen mit einem gravierenden Vitamin D-Mangel haben ein sehr hohes Risiko, an Osteomalazie (vergleichbar der Rachitis bei Kindern) oder Osteoporose (schneller Abbau der Knochenmasse) zu erkranken. Besonders betroffen sind davon ältere Menschen, und hier ganz besonders pflegebedürftige Menschen, die nicht mehr so oft ins Freie kommen.



Denn genau das ist entscheidend für die Aufnahme von Vitamin D. Fast 90 Prozent unseres Vitamin-D-Bedarfs nehmen wir zwischen März und Oktober über die UV-B-Strahlung des Sonnenlichts und somit über die Haut auf. Durch das direkte Sonnenlicht wohlgemerkt. Am Fenster zu sitzen reicht nicht, da die Scheiben die UV-B-Strahlung absorbieren. Dreimal pro Woche eine halbe Stunden in der Sonne sitzen reicht, um die nötigen Reserven für den Winter anzulegen. Übrigens: Hellhäutige Menschen nehmen leichter Vitamin D auf als dunkle Hauttypen, sind zugleich aber auch einer höheren Sonnenbrandgefahr ausgesetzt. Eine Krux also.

Vitamin D in nur wenigen Nahrungsmitteln

Vitamin D hingegen über die Nahrung aufzunehmen, ist schwierig. Denn es gibt nicht viele Nahrungsmittel, die Vitamin D enthalten. Dazu gehören laut RKI fetter Seefisch, bestimmte Innereien, Speisepilze und Eier. Nur 10 bis maximal 20 Prozent des Vitamin-D-Bedarfs lasse sich über die Ernährung decken. Wer also im Sommer kaum draußen war, sollte daher so Nahrungsergänzungsmitteln greifen, so genannten Supplementen. In Skandinavien zum Beispiel werden Säuglinge und Kleinkinder generell mit Vitamin-D-Tropfen versorgt.

Aber Achtung: Diese Kapseln, Tropfen oder Pulver sollten mit Bedacht genommen werden. Denn zu viel Vitamin D kann zu einem überhöhten Kalziumspiegel (Hyperkalzämie), der im Akutfall zu Übelkeit, Appetitlosigkeit, Bauchkrämpfen, Erbrechen oder in schweren Fällen zu Nierenschädigung, Herzrhythmusstörungen, Bewusstlosigkeit und schließlich sogar zum Tod führen können. Da Vitamin D im Körper gespeichert werden kann, ist neben einer akuten auch eine schleichende Überdosierung möglich.

Wer sich nicht sicher ist, konsultiert am besten seinen Hausarzt. Bei Symptomen wie unerklärlicher Müdigkeit oder einem anfälligen Immunsystem ist das sowieso ratsam, um andere Ursache auszuschließen. Der Hausarzt kann dann mittels Blutuntersuchung den Vitamin-D-Gehalt bestimmen und die nötigen Maßnahmen einleiten.

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