Aus Afrika geschmuggelt
Schleimspur führt zum Schmuggelgut: Zöllner finden 93 Riesenschnecken

16.09.2022 | Stand 16.09.2022, 15:38 Uhr

Die Schleimspur der ausgebüxten Riesenschnecke führte die Zöllner zu zahlreichen illegal geschmuggelten Artgenossen. −Foto: Zoll

93 Riesenschnecken entdeckten Zöllner am Düsseldorfer Flughafen in einer Sendung aus Nigeria. Eine Schleimspur brachte die Beamten auf die richtige Spur.



Das könnte Sie auch interessieren: Thüringer Amt verkauft Passauer Schmuggel-Welpen für 1450 Euro

Zufällig nahmen die Zöllner auf der Ladefläche eines Gepäckwagens einen größeren Gegenstand wahr, den sie zunächst für ein Spielzeug hielten. Bei näherem Hinsehen bemerkten sie allerdings, dass es sich um eine etwa 20 cm große Riesenschnecke handelte. Als sie die Schleimspur der Schnecke zurückverfolgten, entdeckten sie den Kopf einer zweiten Schnecke, der aus dem Loch eines Gepäckstückes aus Nigeria herausschaute.

Nachforschungen ergaben, dass sich noch fünf weitere Gepäckstücke für den gleichen Empfänger, ein Afroshop im Ruhrgebiet, im Sammellager befanden, die ebenfalls Schnecken enthielten, von denen die meisten, aber leider nicht alle, den Transport lebend überstanden hatten.

Zudem kiloweise Fisch und Fleisch geschmuggelt

Zu den insgesamt 93 Schnecken gesellten sich dann noch 28 kg gemischte Fisch- und Fleischräucherstücke, sowie ein Koffer mit Fleisch, in dem sich bereits hunderte Maden befanden. Für Fisch und Fleisch wurde die sofortige Vernichtung angeordnet.

Die Riesenschnecken, die mit hoher Wahrscheinlichkeit als Delikatesse zum Verzehr eingeführt wurden, sind zwar nicht artengeschützt, dennoch sind beim Transport veterinärrechtliche Regeln zu beachten, die hier nicht eingehalten wurden. Außerdem verstößt die Art des Transports gegen Tierschutzgesetze.

Die Schnecken wurden dem Tierrettungsdienst der Stadt Düsseldorf übergeben. Den Einführer erwartet nun ein Verfahren wegen Verstößen gegen veterinärrechtliche Vorgaben und gegen Tierschutzgesetze. Darüber hinaus muss er für die Kosten der Vernichtung der Fisch- und Fleischwaren aufkommen.

„Noch nie in der Geschichte des Düsseldorfer Zolls hat uns eine Schleimspur zu Schmuggelgut geführt. Insofern ist dieser Fall für uns einzigartig“, so Michael Walk, Pressesprecher des Hauptzollamts Düsseldorf.

− ce