Alltagsmythen
Salz ins Nudelwasser: Der beste Zeitpunkt für die perfekte Pasta

31.07.2024 | Stand 01.08.2024, 10:49 Uhr |
Jasmin Eiglmeier

Wann gehört das Salz ins Nudelwasser? Diese Frage stellt sich immer wieder beim Pastakochen. Antworten darauf gibt es aus verschiedenen Perspektiven. − Symbolbild: Mascha Brichta, dpa, picture alliance

Wer kennt das nicht: Man steht in der Küche, das Wasser wird wärmer, die Nudeln warten – und dann die Frage: Wann soll das Salz ins Nudelwasser? Direkt zu Beginn oder erst, wenn das Wasser kocht?



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Was ist dran an dem Mythos, dass Salzwasser mit anderer Geschwindigkeit kocht? Laut Ökotest erhöht sich der Siedepunkt des Wassers, wenn man das Salz vor dem Kochen hin zugibt – allerdings nur auf 101 Grad Celsius. Das Salzwasser dürfte also erst später kochen, oder? Nicht ganz, denn das Salz im Wasser sorgt dafür, dass die Wärme der Herdplatte schneller umgewandelt wird und das Wasser etwas flotter kocht. Hier handelt es sich aber nur um einen kaum spürbaren Unterschied von wenigen Sekunden.

Salzwasser kann Topf angreifen



In der Nudelküche sind die Maßgaben einfach: 10 Gramm Salz auf 100 Gramm Pasta in 1000 Milliliter Wasser. Diese Faustregel sollte man einhalten, sonst wird die Pasta fad. Schließlich enthält der Nudelteig selbst kein Salz, was bedeutet, dass der Geschmack vom Salzgehalt des Wassers abhängt.

Zum Zeitpunkt des Salzens geben die Schweizer Salinen einen Hinweis: Das Salz erst ins kochende Wasser geben. Der Grund? In kaltem Wasser löst sich das Salz nicht gut; es sammelt sich am Topfboden und kann diesen angreifen. Also, um den Topf zu schonen: Erst sprudeln lassen, dann salzen.

Kann man mit Salz Energie sparen?



Ob der höhere Siedepunkt oder die verkürzte Kochzeit nun Energie einspart, darauf gibt die Physik eine Antwort: Der theoretische Physiker Wolfgang Keil vom Pariser Curie Institut erklärt, dass es aus energetischer Sicht völlig egal ist, wann man das Salz hinzufügt. Er beruft sich auf den Ersten Hauptsatz der Thermodynamik: „Die Energie, die man benötigt, um von einem Zustand zum anderen zu kommen, ist immer gleich, unabhängig davon, auf welchem Weg das geschieht.“

Mit anderen Worten: Physikalisch gesehen ist es egal, wann Sie das Wasser salzen. Da bleibt nur noch zu sagen: Erst das Wasser zum Kochen bringen und dann salzen – so bleibt der Topf heile und die Nudeln schmecken. In diesem Sinn: Buon appetito!

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