Im Gotthard-Straßentunnel in der Schweiz ist ein Riss in der Tunneldecke entdeckt worden. Wie das Bundesamt für Straßen (Astra) am Dienstag mitteilt, will man den Tunnel möglichst bis Ende der Woche wieder für den Verkehr freigeben.
Nahe dem nördlichen Tunnelportal hätten sich Betonteile gelöst und seien auf die Fahrbahn gefallen. Es sei aber niemand zu Schaden gekommen. Die Ursache blieb zunächst unbekannt.
Der Tunnel ist eine der Haupt-Verkehrsverbindungen durch die Alpen, unter anderem für den Verkehr von Deutschland nach Italien. Die Sperrung hatte am Sonntagnachmittag begonnen. Autofahrer berichteten von stundenlangen Staus.
Riss auf einer Länge von 25 Metern entdeckt
In einer Zwischendecke sei ein Riss auf einer Länge von 25 Metern entdeckt worden. Der Verkehr wird über den Gotthard-Pass oder die San-Bernardino-Route umgeleitet. Die Fahrt dürfte sich dadurch um etwa eine Stunde verlängern.
Auch der Gotthard-Eisenbahntunnel ist nach der Entgleisung eines Güterzugs im August für den Personenverkehr zurzeit gesperrt. Züge werden über eine Passstrecke umgeleitet. Das verlängert auch diese Fahrt um etwa eine Stunde.
Die Suche nach dem Grund
Fachleute prüfen, ob Bauarbeiten am Berg für den Zwischenfall verantwortlich sein könnten. Das berichtete das Bundesamt für Straßen (Astra) am Dienstag. Die Fachleute gingen von „Spannungsumlagerungen“ im Gebirge als Ursache für die Schäden aus, teilte das Amt mit. Das könne auf Bewegungen im Berg, tektonische Einflüsse oder auch Bauarbeiten im Berg zurückzuführen sein. Ihm werde durch die baulichen Maßnahmen für die zweite Röhre „einiges zugemutet“, hieß es. Die Ermittlungen dazu laufen.
Das Bundesamt für Straßen ist zugleich dabei, eine Stahlkonstruktion anstelle der defekten Zwischendecke einzubauen. Damit könne der darüberliegende Abluftkanal wieder funktionieren, durch den im Brandfall Rauch aus dem Fahrbahnraum abgeführt wird.
− dpa
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