Mutmaßlicher Nazi-Gruß
Polizei durchsucht die Wohnung von Ballermann-Sängerin Melanie Müller

13.10.2022 | Stand 13.10.2022, 17:33 Uhr

Nach dem Eklat um einen mutmaßlichen Nazi-Gruß der Ballermann-Sängerin Melanie Müller hat die Polizei das Wohnhaus der 34-Jährigen in Leipzig durchsucht. −Archivbild: Bodo Schackow/dpa-Zentralbild/dpa

Am frühen Morgen durchsuchen Polizisten das Wohnhaus der früheren RTL-Dschungelkönigin und Ballermann-Sängerin Melanie Müller. Es geht um Ermittlungen nach einem mutmaßlichen Nazi-Gruß.



Nach dem Eklat um einen mutmaßlichen Nazi-Gruß der Ballermann-Sängerin Melanie Müller hat die Polizei das Wohnhaus der 34-Jährigen in Leipzig durchsucht. Es gehe in dem Zusammenhang um die Ermittlungsverfahren zu dem Verdacht des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Leipzig am Donnerstag. Bei solchen Kennzeichen kann es sich um Fahnen, Abzeichen, Uniformstücke, Parolen und Grußformen handeln. Zuerst hatte die „Bild“-Zeitung über die Durchsuchung berichtet.

In einem Video, das auch der Staatsanwaltschaft vorliegt, soll zu sehen sein, wie die Sängerin während eines Auftritts Mitte September in Leipzig auf der Bühne einige Male den rechten Arm in die Höhe schnellt. Bei der Durchsuchung soll Beweismaterial gesichert und anschließend ausgewertet werden, sagte die Sprecherin. Müller hatte die Vorwürfe und jegliche Nähe zu „Rechtsradikalen oder nationalistischem Gedankengut“ zurückgewiesen.

„Zicke zacke zicke zacke“



Die Geste hatte die 34-Jährige als harmlose Aufforderung ans Publikum bezeichnet: „Seit elf Jahren stehe ich auf der Bühne und mache immer diese Handbewegungen. Nicht aus rechtsradikalem Hintergrund, sondern „Zicke zacke zicke zacke“, also genau so, wie ich es dort mache.“ Das Staatsschutz-Dezernat der Leipziger Kriminalpolizei ermittelt nun, ob es sich um den sogenannten Hitlergruß oder eine harmlose, auffordernde Geste ans Publikum handelte.

Ermittelt wird in diesem Zusammenhang auch noch gegen Unbekannt, weil bei dem Auftritt von einigen Zuschauern Äußerungen mit eindeutig rechtsradikalem und nationalsozialistischem Gedankengut gefallen sein sollen. Müller hatte sich davon distanziert und erklärt, dass sie den Auftritt daraufhin abgebrochen und die Veranstaltung verlassen habe.

Auf Instagram eine Erholungspause angekündigt



Anschließend hatte sie auf Instagram eine Erholungspause angekündigt, sagte auch einen Auftritt in Dresden ab. Zwei Tage später trat die 34-Jährige aber gleich zweimal auf Mallorca auf, wie die „Mallorca Zeitung“ berichtete. Dabei habe die einstige Dschungelkönigin und „Promi Big Brother“-Gewinnerin auf ihre charakteristischen, aufpeitschenden Armbewegungen und „Zicke zacke“-Rufe verzichtet.

Der Lebensgefährte der 34-Jährigen hatte der „Bild“-Zeitung gesagt, dass Müller während der polizeilichen Maßnahmen nicht zu Hause war. Auf Anfrage der dpa äußerte sich Melanie Müller zunächst nicht.

− dpa