Mehrere Verletzte
Messerattacke in Zug: Ermittler prüfen islamistischen Hintergrund

13.05.2022 | Stand 13.05.2022, 15:25 Uhr

Ein Mann hat in einer Regionalbahn bei Aachen am Freitagmorgen mit einem Messer auf Reisende eingestochen und mehrere Menschen und sich selbst verletzt. Foto: Ralf Roeger/dpa

Bei der Messerattacke in einem Zug bei Aachen sind nach Angaben von NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) insgesamt sechs Menschen verletzt worden, darunter auch der Täter. Die Ermittler prüfen einen islamistischen Hintergrund.

In einem Regionalzug in Nordrhein-Westfalen hat ein Mann am Freitag mit einem Messer auf mehrere Menschen eingestochen. Mehrere Passagiere wurden bei Herzogenrath nahe Aachen am Morgen verletzt und mussten in ein Krankenhaus gebracht werden, teilte die Polizei in Köln mit.



Ein zufällig im Zug sitzender Bundespolizist, der auf dem Weg zu seiner Dienststelle war, habe den Mann überwältigt und festgenommen, teilte die Kölner Polizei mit. Laut NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) unterstützten auch zwei weitere Mitreisende den Bundespolizisten. Es handele sich um „eine grausame Tat, die in einem Akt enormen Mutes gestoppt werden konnte“, sagte Reul.

Die Polizei war nach eigenen Angaben mit starken Kräften am Tatort und sprach mit Zeugen. Die Bahnstrecke bei Herzogenrath blieb zunächst gesperrt.

„Wahllos und willkürlich“ auf Passagiere eingestochen

Bei dem Täter handele es sich um einen 31-jährigen Mann, der im Irak geboren wurde, teilte NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) am Freitag mit. Der Mann habe „wahllos und willkürlich“ auf Passagiere eingestochen, Opfer und Täter hätten in keiner Beziehung zueinander gestanden, sagte Reul am Freitag. Insgesamt wurden sechs Menschen verletzt, darunter auch der Täter. Die Opfer erlitten Schnittwunden, einer eine Stichwunde. Vier Reisende kamen in ein Krankenhaus, Lebensgefahr habe nicht bestanden.

Der 31-Jährige war bei den Behörden 2017 als sogenannter Prüffall Islamismus aufgelaufen, so Reul. Der Mann habe damals in einem Flüchtlingsheim gelebt und sich stark verändert, unter anderem einen Bart wachsen lassen. Das Heim habe dann die Behörden informiert. Es gelte nun zu ermitteln, ob es wirklich ein islamistisches Motiv für die aktuelle Tat gegeben habe. Die aktuelle Staatsangehörigkeit wisse man noch nicht.

dpa/vr