Karotten sind seit Langem für ihre angeblichen positiven Effekte auf die Augengesundheit bekannt. Aber wie viel Wahrheit steckt wirklich hinter diesem Mythos?
Karotten sollen gut für die Augen sein, predigen Eltern und Großeltern schon seit jeher. Schon Kleinkindern wird ihr Saft oder Möhrenbrei gefüttert.
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Netzhaut braucht Vitamin A
Ein Funke Wahrheit ist an diesem Mythos tatsächlich dran, denn Karotten enthalten viel Beta-Carotin, eine Vorstufe von Vitamin A. Dieses Vitamin ist essenziell für verschiedene Körperfunktionen, zum Beispiel für das Wachstum, die Haut- und Haargesundheit sowie die Augengesundheit. Vitamin A wird auch Retinol genannt – und hier wird die Verbindung zum Auge erkennbar: Retinol ist für die Funktion der Netzhaut – der Retina – zuständig. Ohne Retinol kann die Netzhaut nämlich kein Licht verarbeiten, was die Fähigkeit beeinträchtigt, zwischen Hell und Dunkel zu unterscheiden. So kann ein Mangel an Vitamin A zu Nachtblindheit führen.
Anderes Gemüse enthält mehr Beta-Carotin
Doch obwohl Karotten reich an Beta-Carotin sind, gibt es andere Gemüsesorten, die sogar noch mehr davon enthalten: Spinat, Kohl und Salat. Noch besser ist Leber, denn sie enthält das Vitamin A direkt – so muss der Körper das Beta-Carotin nicht erst noch umwandeln. Den Wunsch, bei regelmäßigem Konsum die Brille zukünftig liegen lassen zu können, erfüllen die orangenen Stangen aber nicht, erklärt der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands: „Sehschwächen, wie beispielsweise Kurz- oder Weitsichtigkeit, werden sich auch durch die gesündeste Ernährung nicht verbessern.“
Mit pflanzlichem Fett zubereiten
Grundsätzlich tut man dem ganzen Körper und damit auch den Augen etwas Gutes, wenn man sich vitaminreich und ausgewogen ernährt, so der Verband. Dafür sind Karotten neben der Prävention vor Nachtblindheit auch in vielen anderen Bereichen förderlich. Sie wirken zum Beispiel vorbeugend gegen Lungenkrebs und andere Krebsarten, schreibt die Techniker Krankenkasse. Auch Fettablagerungen in den Artieren und einem erhöhten Cholesterinspiegel machen Möhren das Leben schwer. Ein wichtiger Hinweis für die Zubereitung: Beta-Carotin kann nur in Verbindung mit einer kleinen Menge pflanzlichem Fett, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl oder Kürbiskernen, effektiv in Vitamin A umgewandelt werden.
Bewegung für gesunden Körper
Karotten können also durchaus zur Augengesundheit beitragen, sind aber bei Weitem nicht die einzige oder beste Quelle für Vitamin A. Eine abwechslungsreiche Ernährung mit verschiedenen Gemüsesorten und Lebensmitteln versorgt den Körper und damit auch die Augen optimal mit Vitaminen und Nährstoffen. Bewegung und Sport tragen zusätzlich zu einer guten Durchblutung und somit ganzheitlichen Gesundheit – auch des Sehnervs – bei.
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