Ein deutsches Paar tötet nach eigenen Angaben in der Schweiz seine behinderte Tochter. Nun begann der Prozess gegen sie. Auch die Großmutter ist angeklagt.
Ein deutsches Paar hat nach eigener Aussage in der Schweiz sein behindertes dreijähriges Kind getötet. Die Staatsanwaltschaft hat sie wegen Mordes angeklagt. Die Mutter sagte beim Prozessauftakt in Bremgarten im Kanton Aargau an der deutschen Grenze auf Nachfrage der Richterin, sie würde es wieder tun, wie Reporter der Zeitung „Blick“ aus dem Gerichtssaal berichteten.
Das Mädchen war mit einer zerebralen Erkrankung auf die Welt gekommen und brauchte intensive Pflege. Nach Aussage der Mutter hatte es ständig Schmerzen. Sie und ihr Freund hätten deshalb beschlossen, das Kind zu „erlösen“. Die Familie lebte in Hägglingen gut 25 Kilometer südlich von Waldshut-Tiengen im baden-württembergischen Landkreis Waldshut.
Ecstasy im Brei
Sie hätten dem Kind die Droge Ecstasy in den Brei gemischt. Später habe der Vater dem Kind im Arm der Mutter ein Tuch auf das Gesicht gedrückt, bis es nicht mehr atmete. Sie und ihr Freund hätten das Kind anschließend ins Bett gelegt und geweint. Die Familie hatte am nächsten Morgen Rettungskräfte gerufen mit dem Hinweis, das Kind liege leblos im Bett.
Neben der Mutter und ihrem Freund ist auch die Großmutter wegen Beihilfe angeklagt. Das Paar ist weiterhin zusammen, wie die Mutter berichtete. Alle drei hätten im Gerichtssaal gefasst gewirkt, berichtete „Blick“. Das Urteil soll voraussichtlich am Freitag fallen. Dem Paar drohen bis zu 18 Jahre Haft.
© dpa-infocom, dpa:240909-930-227337/1
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