Neu Delhi
Delhi erstickt nach Lichterfest wieder im Smog

08.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:17 Uhr
Am Mittwoch hatten viele Menschen Feuerwerk gezündet. −Foto: Manish Swarup/AP

Die ohnehin geringe Luftqualität in der indischen Hauptstadt Neu Delhi ist nach dem hinduistischen Lichterfest Diwali noch einmal schlechter geworden.

Der Luftanteil des besonders gefährlichen Feinstaubs PM2,5 erreichte am Donnerstag in Teilen der Stadt den von den Monitoren maximal messbaren Wert von 999 Mikrogramm pro Kubikmeter. Laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind Werte von höchstens 25 im Tagesdurchschnitt und von 10 als Jahresmittel unbedenklich.

Am Mittwoch hatten viele Menschen, wie an Diwali üblich, Feuerwerk gezündet. Eine wegen der Luftverschmutzung vom Obersten Gerichtshof angeordnete Begrenzung der Knallerei auf die Zeit von 20 bis 22 Uhr war kaum beachtet worden. Das Gericht hatte auch verfügt, dass nur umweltschonende Feuerwerkskörper verkauft werden durften - etwas, das es laut Experten allerdings gar nicht gibt.

Nach den jüngsten Zahlen der WHO liegen die 14 Städte mit der weltweit schlimmsten PM2,5-Belastung alle in Nordindien, darunter auch Delhi - die laut UN mit mehr als 28 Millionen Einwohnern zweitgrößte Stadt der Welt. Nach einer Studie des Fachblatts „The Lancet“ starben im Jahr 2015 rund 2,5 Millionen Menschen in Indien an den Folgen von Umweltverschmutzung - der mit Abstand höchste Wert weltweit.

Auch an guten Tagen sind die Feinstaubwerte in Delhi ungesund. Am schlimmsten ist es jedoch im Oktober und November, wenn Bauern in umliegenden Bundesstaaten ihre Ernterückstände abbrennen. Die kühlere Luft hält Feinstaub-Partikel zudem nahe dem Boden fest.

Staatlicher Luftqualitätsmonitor SAFAR

Luftqualitätsdatenbank der WHO

Bericht über "grüne Knaller"

dpa