Hamburg - Es war eine Gala, die die deutschen Radiomacher in besonderen Pandemie-Zeiten ehren sollte. Doch Schlagzeilen nach dem Deutschen Radiopreises 2020 am Donnerstag macht ein Witz von Moderatorin Barbara Schöneberger rund um "Zigeunersoße", den viele unangebracht finden.
Gewohnt flapsig nahm die 46-Jährige an dem Abend auch das aktuelle Zeitgeschehen auf die Schippe. In einem Fall schoss sie dabei aber in den Augen vieler über das Ziel hinaus. "Zigeunersauce heißt jetzt... Sauce ohne festen Wohnsitz!", sagte sie laut Medienberichten.
— RADIOSZENE (@RADIOSZENE) September 10, 2020 Barbara Schöneberger auf dem #drp20: "Zigeunersauce heißt jetzt... Sauce ohne festen Wohnsitz!"
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Der Zentralrat der Deutschen Sinti und Roma schrieb dazu auf Twitter: "Beschämend und unwürdig #drp20: Antiziganismus ist immer noch Alltag! Vor allem in den Medien. Für Barbara Schoeneberger ein Witz, für Sinti und Roma herabwürdigend und tief verletzend."
— Zentralrat Deutscher Sinti und Roma (@ZR_SintiRoma) September 11, 2020 Beschämend und unwürdig #drp20: Antiziganismus ist immer noch Alltag! Vor allem in den Medien. Für Barbara Schoeneberger ein Witz, für Sinti und Roma herabwürdigend und tief verletzend. https://t.co/TJlK5ypfLm
Zahlreiche Nutzer sehen das in den Kommentaren ähnlich: "Ziemlich gedanken- & geschmacklos, hoffentlich sieht die Dame das mittlerweile ein", schreibt eine Nutzerin. "Frau Schöneberger wünsche ich für die Zukunft ein besseres Händchen (bzw. Gag-Autoren) für die Witzeauswahl", heißt es in einem anderen Kommentar. Ein User analysiert: "Hier zeigt sich, dass es eben nicht nur begrifflich um die diskriminierende Beschreibung einer Minderheit geht, sondern, dass hinter einem Wort eben auch immer eine entsprechende Gedankenwelt lauert."
Einige können die Kritik des Zentralrats aber nicht nachvollziehen. "Nennt sich Humor. Hilft einem ungemein durch den Alltag, solltet ihr mal probieren", kommentiert einer, "Inklusion und Gleichbehandlung bedeutet auch, dass man sich über alle lustig machen kann", findet ein anderer.
Barbara Schöneberger hat sich auf ihren Social-Media-Portalen noch nicht zu der Kritik geäußert.